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Mann Ahoi


Letreo71

Geliebtes Nass umarme mich,

nimm mich in deinen Schoß,

dort spüle meinen Kummer fort

und lass mich nie mehr los.

 

Bewässre meine weiche Haut

mit deinem süßen Salz,

ertränke jedes Tränenlaut,

machs sanftmütig und zart.

 

Lass mich dir Wasserwesen sein,

solang ich atmen kann,

ich wasche meine Seele rein,

du wandelst sie zu Schaum,

 

der wonnig mit den Wellen tanzt

und jedem Fischer winkt,

der, ehe er's erwidern kann,

still auf dem Grund versinkt.

 

Nicht einer seinen Namen rief,

als ob es ihn nie gab

hier endet jene Reise nun,

am Meeresgrund ein Grab.

 

Doch seht, was da geschrieben steht:

„Es ruht im warmen Sand,

ein Mann der einst das Land verließ

und Frieden mit sich fand!“

 

Platzierung

6.

Stimmen

12

Aufrufe

781

Kommentare

10

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10 Kommentare


Hallo Alexander,

 

danke für die Anerkennung!

 

Ebenso bedanke ich mich bei allen Teilnehmenden für die tollen Wettbewerbsbeiträge und bei allen, die meinem Gedicht eine Stimme gegeben haben!

 

Liebe Grüße, Letreo

  • Schön 1
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Ein trauriges und sehr schönes Gedicht über einen Menschen, der im Meer sein erlösendes Grab sucht und findet.

 

Sehr gern gelesen, liebe Letreo.

Gruß von gummibaum

  • Danke 1
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Bewässre meine weiche Haut

mit deinem süßen Salz...

 

Liebe Letreo,

bei Deinen Versen wird selbst das Salz des Meeres wieder süßlich. 

Wenn es nicht so traurig wäre...ach,  was wäre es poetisch! ? 

Ich gratuliere zu Deinem "Letzten Seemannsgruß" und natürlich zum hochverdienten 6. Platz!

Liebe Grüße von Georg

  • Danke 1
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Liebe Letreo,

auch eines der Gedichte, bei dem ich beim lesen einfach wow sagen musste.

 

Ich musste es auch sofort zwei mal lesen um sicher zu gehen, alles richtig verstanden zu haben, es ist so komplex geschrieben, besonders interessant fand ich wie du die Geschichte angegangen bist, mit der Auflösung am Schluss.

Die Todessehnsucht, den Wunsch sich mit dem Meer zu verbinden sich darin aufzulösen und vor allem: keine moralische Verurteilung sondern die Erlösung. Sozusagen ein Selbstmord mit Happy End.

Es gehört zu Recht ganz nach oben!

 

Liebe Grüße

Sali

  • Danke 1
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Hi Letreo,

 

ich bin vor Jahren, bei meinem letzten Strandurlaub weit bis zu eine Boje hinaus geschwommen. Irgendwann hat die mir unbekannte Tiefe angefangen an mir zu „ziehen“. Das war kein gutes Gefühl für mich.

 

Ich denke für mich gäbe es keinen Frieden im Meer. Aber ich könnte mir vorstellen ins Gebirge zu gehen und dort zu bleiben. Irgendwann, wenn ich satt bin vom Allem. Noch aber knurrt mir mächtig die Seele und will Meer und immer mehr vom diesem Leben.

 

Liebe Grüße

 

vom Gaukel

  • Danke 1
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Lieber gummibaum,

 

danke für deinen einfühlsamen Kommentar! Ja, ganz richtig, ein Mensch, der Frieden mit sich findet. Ich habe das Gedicht für mich geändert in "Mensch Ahoi" und auch den vorletzten Vers entsprechend angepasst. Der Text ging mir beim Schreiben sehr nahe und ich hatte ihn ziemlich am Anfang des Wettbewerbs geschrieben und nicht mehr angeschaut.

 

Liebe Uschi,

 

ich danke dir für die Anerkennung und dein Voting!

 

Lieber Georg,

 

hab Dank für deine Glückwünsche und deinen Kommentar!

Glaube mir, ich hätte zu gerne etwas Lustiges geschrieben, aber es wollte mir einfach nicht gelingen.

Die von dir hervorgehobene Stelle finde ich auch sehr schön.;-)

 

Liebe Sali,

 

vielen Dank für deinen feinfühligen Kommentar und das wow!

 

Es mag vielleicht verrückt klingen, aber :

 

vor 3 Stunden schrieb SalSeda:

Sozusagen ein Selbstmord mit Happy End.

 

das ist absolut treffend ausgedrückt! Ich danke dir!

 

Lieber Gaukel,

 

als ich 14 war, habe ich ein 8- jähriges Kind gerettet, musste dann aber selbst gerettet werden, weil mein Kräfte schwanden. Nein, es ist kein gutes Gefühl!

 

Anders in meinem Gedicht, in dem sich das LI im Wasser geborgen fühlt und schließlich in ihm sterben will. In meinen Träumen stirbt es und versinkt dann im Meer.;-)

 

Letreo, aus dem Zittauer Gebirge stammend, die auch noch ein bisschen Meer erleben möchte!

 

Allen einen lieben Gruß!

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