Zum Inhalt springen

Sargassosee


gummibaum


Ach, ich sehne mich nach Jahren
wieder in mein Heimatland,
und der Wunsch, mich dort zu paaren,
nimmt allmählich überhand.

Fluss und See, ich muss euch lassen,
süß war nach dem Salz die Zeit,
eurer Tiefen schmucke Gassen
formten meine Weiblichkeit.

Nehme nun den Weg zum Meere,
wo ich meine Brüder find,
die mit Golfstroms großer Fähre
einst wie ich gekommen sind.

Doch nun schwimmen wir nach Westen,
bis ein Wirbel uns ergreift,
Tang mit langen Blätterästen
unsre Flossen zärtlich streift.

Es wird Zeit, des Sterbens Qualen
fühl ich, doch da naht ein Mann,
sich mit mir verliebt zu aalen -
So fängt neu das Leben an.

Platzierung

6.

Stimmen

8

Aufrufe

641

Kommentare

8

Du musst dich anmelden oder ein Autorenkonto erstellen um abzustimmen


8 Kommentare


Lieber gummibaum,

Glückwunsch! Denn in meiner persönlichen Liste stehst du auf dem Treppchen mit dieser außergewöhnlichen Sichtweise! (und die Punkte diesmal sind ja auch extrem knapp bzw breit verteilt). Viele schöne Ideen und Vorstellungen hast du hier einfließen lassen. Ja, dieses Gedicht hat mein Herz erfreut!

Der Sehnsucht nach dem "Dort wo wir herkommen" bist du bis zum Urgrund gefolgt. Auch das macht dieses Gedicht so besonders.

 

Liebe Grüße

Sali

Link zu diesem Kommentar

Hallo Gummibaum,

ein sehr gelungenes Gedicht. Die Thematik spricht mich schon seit der Schulzeit an. Dir einen schönen Tag. Kurt

Link zu diesem Kommentar

Lieber Gummibaum

 

Herzlichen Glückwunsch zu deinem schönen Gedicht

 und zum sechsten Platz! ?

 

Herzliche Grüße

Josina

 

Link zu diesem Kommentar

Hallo, Gummibaum

Dein Gedicht war eines mit der ersten, das mir sofort ins Auge fiel. Total gut.

LG Pegasus

Link zu diesem Kommentar

Lieber Georg,

ich freue mich, dass dir das Gedicht gefallen hat und danke für deine Stimme.

 

Schön, liebe SalSeda,

was du hier schreibst. Die Aale sind uns in ihrer Suche nach den Wurzeln irgendwie ähnlich.

 

Danke, lieber Kurt.

Ich berge das Thema auch seit Schulzeit in mir, denn unser Bio-Lehrer, der als junger Mann zur See fuhr, erzählte davon sehr einprägsam.

 

Danke, liebe Josina, für die Glückwünsche.

 

Vielen Dank für dein Lob, liebe Pagasus.

 

 

Euch allerbeste Grüße von gummibaum

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar

Hi Gummibaum,

 

du, ich war von Anfang an auf deine Welle.

 

Von der süßen Zeit im Süßwasser bis hin zu dem Gedanken, das die Windungen des Aals ihre formende Entsprechung in den Flusswindungen haben... Überall in deinem Gedicht (ver)steckt etwas, das meinen zweiten, suchenden Blick auf sich lockt.

 

...Jede Windung

eine Findung

und zugleich

eine Verschwindung...

 

Dankeschön, dass du mich mit auf diese wundervoll verschlungene Reise genommen hast. Vom Anfang zum Ende... Oder Umgekehrt... Ich vermag es nicht zu sagen:rolleyes:...

 

Liebe Grüße vom Gaukel

Link zu diesem Kommentar

Lieber Gummibaum 

Alleine deine Idee zu diesem Thema ist schon ein Treppchen wert  und als ich es las musste ich weniger an Heimweih denken als an die Höchstleistung dieser Tiere.

Großartig geschrieben 

Liebe Grüße Ilona 

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.