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Geschrieben (bearbeitet)

"Das Brummsummsen wurde leiser"...

Eine schöne onomatopäische Wortschöpfung.

Schöpfungen wie diese, wie das ganze Gedicht, ist was ich in literarischen Foren suche.

Nur am Schluss gibt es eine Wertung, allerdings eine lyrische, positive, zum Nachdenken anregende Wertung.

Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

 

eine ganz faszinierende Beobachtung, die aus deinen Worten spricht. Auf der einen Seite schildert LI lediglich das "Beobachtbare" und zum Schluss jeder Strophe folgt, in steigender Spannung, eine wertende Reflektion.

Der Aufbau erhält dadurch eine klare Struktur, der ich gut folgen kann. Nicht jeder Blick ist "vorgeformt", bis zum letzten Vers kann ich jede Strophe für sich wirken lassen, die bloßen Bildern nachspüren.

Lediglich die Wahl der Worte stellt natürlich immer eine Wertung dar, aber dies in der Dichtung zu vermeiden ist auch schwer. Und wozu auch..

 

Die Steigerung von "mir war klar" - "ich wusste" - "ich ahnte schon immer" zeigt in meinen Augen eine große Demut. LI erkennt all dies, hinterfragt sich selbst aber zugleich. Erst die Bestätigung der Realität lässt das LI diese Sätze ausformulieren. Dabei scheint "ich ahnte schon immer" im Grund schwächer als eine Aussage wie "ich wusste". Aber dieser letzte Punkt ist zugleich der Bedeutendste von allen! Diese Ahnung von einer Schönheit des Todes erleben wir selbst als gewagt und wagen es daher doch kaum, sie nur klar zu denken, geschweige denn so auszusprechen. Auch die gesellschaftliche Moralvorstellung ist konträr, und das versucht man in der Regel zu vermeiden. Der Tod ist etwas Schlimmes, schreckliches, ja sogar hässliches. Oder?

Oder vielleicht nur "Der Lauf der Dinge"? Wieso sollte der Tod weniger schön sein, als das Leben?

Jedenfalls wagt es LI letztlich, diese Gedanken auszusprechen, diese Ahnung sich selbst (und vielleicht anderen) gegenüber zu bestätiten.

 

Ein paar Stellen sind mir aufgefallen:

 

träg am einem Frühwintertag ---> trägt an einem Frühwintertag

 

der die Hummel und das Bienchen zusammenrücken ließ ---> (nur eine Idee): der die Hummel und das Bienchen zusammenrücken ließ

 

in der sich Grausam und Barmherzig die Waage hält ---> in der sich Grausamkeit und Barmherzigkeit die Waage halten (-halten- weil es Plural ist. Und -Grausam- oder -Barmherzig- als Adjektive ergibt wenig Sinn, weil ein oder mehrere Subjekte gefragt sind..)

 

und ich ahnte schon immer: der Tod kann auch schön sein ---> und ich ahnte schon immer: der Tod kann auch schön sein

(Das "kann" drückt bereits die Möglichkeit aus, mit dem "auch" scheint dies doppelt-gemoppelt. Mmh.. mE kann diese Aussage ebenso gut ohne "auch" stehen, aber wie immer - deine Entscheidung!)

 

 

Wow, ich habe nun einiges zum Nachdenken. Manchmal stoße ich auf Texte die aus mir selbst verborgenen Gründen mehr in mir Wirken und Bewegen als viele andere.. gefällt mir wirklich gut.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

 

Hallo Lichtsammlerin,

 

vielen Dank für deine umfassenden Gedanken zu meinem Text, in denen du meine Intension klar erfasst hast.

 

Wie gut, dass du eine aufmerksame Leserin bist und ich somit einiges auszubessern habe aus Gründen, die sich mir allesamt erschließen.

 

Danke dafür!

 

 

Ein Dankeschön an die stillen Likevergeber: @Josina  @Gina @anais  @Berthold  @Kurt Knecht

 

 

LG Sternwanderer

 

  • Schön 1

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