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Feedback jeder Art Das orangefarbene Telefon

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  • Sabine
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Das orangefarbene Telefon

Ein kleines Mädchen weinet ganz bitterlich im Flur,

die Mutter ist in Rage, zeigt Wut und Abscheu pur.

In großen glitzernden Kugeln fließen Tränen über die Wang',

die Panik in's Gesicht gemeißelt, oh fürchterliche Bang'.

Mit jungen drei, vier Jahren kennt's die Bedeutung von Verlust.

Kindliche Anhänglichkeiten erzeugen stark der Mutter Frust.

Für solch' Bedürftigkeiten sind deren Kapazitäten viel zu gering,

die Mutter selbst wurd' nie gefragt, wie's ihr als Kind erging.

Geschwind greift sie zum Hörer des orangefarbenen Telefons,

das Knacken der Wählscheibe, ein bitterböser Hohn.

Hallo, Grüß Gott, eine Frage:ist hier das Kinderheim?

Dem Mädchen stockt der Atem, es hört auch auf zu wein'.

Hab' zu viele Kinder, denn dieser sind es drei.

Das jüngste ist am schlimmsten, haben Sie ein Zimmer frei?

Was dabei keiner wusste, außer der Mutter ganz allein,

es war nur ein Monolog, das Gespräch war nur zum Schein.

Voll' Zielstrebigkeit und Eifer wurd' die Wählscheibe gedreht,

und nachdem knarzigen Wählen die Gabel umgelegt.

Das Mädchen ist starr gefroren, ganz klein hat's sich gemacht,

die Mutter grinst ins Fäustchen, hat doch ganz gut geklappt.
 
Lieber Rudolf,

Angst darf nicht das Mittel der Wahl sein,
es kann großen Schaden anrichten!! Das Gefühl von Wertlosigkeit wird damit gepflanzt.
Liebe Grüße
Sabine
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Sabine, es ist grausam von der Mutter, mit der Angst ihres Kindes zu spielen bzw. diese zu schüren. Das wird beim Lesen Deiner Zeilen deutlich, die anrühren und betroffen machen. Die Mutter-Kind -Beziehung nimmt unwiderruflich Schaden, ebenso wie das Vertrauen des Kindes in sich selbst. Keine Überforderung der Mutter rechtfertigt dieses Verhalten. Es gilt, diesen Schmerz und diese schlimme Erfahrung nicht an die eigenen Kinder weiterzugeben.

Es grüßt Darkjuls
 
Liebe Darkjuls,

von Herzen danke fürs Einfühlen, deine Worte und den Zuspruch. Du hast vollkommen recht, es erschüttert das Urvertrauen wenn die erste Bezugsperson so etwas tut. Es beschleichen einen auch noch Jahrzehnte später Zweifel und Misstrauen in anderen Beziehungen. Man fragt sich warum andere Personen einen mögen oder gar lieben sollten, wenn man als Kind die Ablehnung der eigenen Mutter erfahren hat.
Liebe Grüße
Sabine
 
  • Sabine
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