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Feedback jeder Art Sonette

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  • Wilde Rose
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Sonette waren Themen vorbehalten,
die höherwertig schienen und honett.
Die ersten Verse zwangen ein Quartett,
die These schön und würdig zu entfalten.

Ein anderes Quartett mit Antithese
erschien sogleich, und so sprang der Verstand,
vom Widerspruch aufs Höchste angespannt,
auf einen Gipfel höherer Askese.

Hier konnte die Synthese ihn nun retten
und wurde in sechs Versen dargereicht,
halbiert und gut verpackt in zwei Terzetten,

und danach fiel es guten Dichtern leicht,
Erhabenes in Reime so zu betten,
dass Dialektik Glockenklängen gleicht…

(2018)
 
Lieber Gummibaum,

schön, dass auch du dich so nett an der "Sonett-Diskussion" beteiligst, natürlich mit einem höchst qualifizierten Beitrag in Form und Inhalt.
So bin ich wieder ein Stück gescheiter geworden.
😁

Mit Freude gelesen
LG Wilde Rose

(eine Frage hätte ich da noch: Welches Reimschema ist denn nun das Richtige für die beide Terzette, oder sind dort verschiede Varianten möglich?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber gummibaum,

da ist es endlich: Ein Sonett, das sich selbst erklärt! Dazu noch ein rhythmisch und melodisch sehr attraktives, mit einem glockenreinen Schlussakkord.

Danke für diesen ebenso erfreuenden wie lehrreichen Lesegenuss sagt
Cornelius

P.S. Bisher habe ich mich beim Schreiben von Sonetten um These, Antithese und Synthese gedrückt. Streng genommen ist es aber diese inhaltliche Dialektik, welche den formalen Aufbau mit zwei Quartetten und zwei Terzetten bedingt - was du in deinem Mustersonett schön plastisch dargestellt hast.
 
Ganz lieben Dank für die Likes.

Liebe Wilde Rose,
hab Dank für deine freundlichen Worte.
Ja, es sind verschiedene Varianten möglich, die die Entwicklung des Sonetts widerspiegeln. Die gesamte Bandbreite kann ich nicht zeigen, einen kurzen Eindruck aber gern vermitteln (nach: G. v. Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur).

Im Italienischen war das ursprüngliche Reimschema: abba abba cdc dcd (Petrarca-Sonett).
Die Terzette wurden früh variiert: cdc cdc; cdd cdc.
Seit dem 14. Jh. waren drei Reime zugelassen: cde cde; ccd eed; cde edc

Nur in franz. und dt. Dichtung gibt es die Verwendung von vier Reimen in den Quartetten: abba cddc efg efg

Weitere Abarten sind zahlreich, so das engl. S. (Shakespeare S.) aus drei in sich kreuzweise reimenden, dialektischen Quartetten mit abschließend zusammenfassendem Reimpaar: abab cdcd efef gg.


Lieber Cornelius,
auch dir herzlichen Dank für den freundlichen, lebendigen und persönlichen Kommentar. Das tut gut.

Liebe Grüße von gummibaum
 
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