Hallo Miserabelle!
Ich hoffe, das ist eine allgemeine Betrachtung und kein auf eigener Erfahrung gründendes Distichon ...
Formal gesehen ist der Hexameter ganz spannend, scheint mir. Im Schillerschen Original ...
Im Hexameter steigt || des Springquells silberne Säule
... gehört das einsilbige Prädikat noch zur ersten Vershälfte. Hier bei dir scheint es mir eher ein dreigeteilter Vers zu sein:
Im Hexameter | dehnt die Zeit sich, || sie dehnt sich unendlich,
Dadurch wird im Mittelteil ein Doppeltrochäus deutlich hörbar, und hm: Zumindestens mein Ohr hörte da lieber den Choriambus, also "dehnt sich die Zeit", weil der nicht so weit weg führt vom daktylischen Grundrhythmus. Wenn man den dritten Teil als tatsächliche Ausdehung des zweiten auffasst – was die Versgliederung nahelegt meiner Meinung nach –, folgte beim Choriambus, dem — ◡ ◡ —, ein ◡ — ◡ ◡ — ◡; und ich bin noch nicht ganz sicher, habe aber den Verdacht, dass das eine ganz gute metrische Entsprechung einer "Dehnung" ist?! All das ist aber sicher kein entscheidender Punkt!
(Zufällig hat mir eben Youtube, warum auch immer, ein Reaction-Video zum 3. Avatar-Film vorgeschlagen – das mir, der ich seit 89 nicht mehr im Kino war; und da kam zu Beginn und bevor ich das Ganze abwürgen konnte kurz die Frage auf, ob der nun "Ash and Fire" oder "Fire and Ash" hieß; auf die Erkenntnis hin, dass es letzteres ist, folgte die Anmerkung, das klänge ja auch besser. Immerhin machen sich also auch andere Leute Gedanken zu Fragen, wie sie mich bei deinem Distichon umtreiben ...)
Gruß,
Ferdi