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Feedback jeder Art Dorn

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  • Christopher Steffler
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Ich riss mir einen Dorn in die Haut
Als ich unaufmerksam war
und nicht damit rechnete
Mich in Dornengestrüpp befand, ohne es zu sehen

Der Dorn saß tief
Es blutete nicht

Verwundert war ich
Überrascht
Sah mich um und erkannte erstaunt
Die Dornen waren überall
Vorsichtig wand ich mich aus dem Gestrüpp
Beschaute dann den Dorn genau
Nahm ihn und zog ihn heraus

Erst da begann ich zu bluten

Und ich blute noch
Der Schmerz sitzt tief

Nachts wache ich auf und sehe mich im Gestrüpp

gefangen

Der Schmerz pocht
Und ich blute

Der Dorn, er ist fort
Die Wunde die er zurücklässt, bleibt

Weshalb sie nicht heilen will?
Tja.

Das nächste Mal, überlege ich, lasse ich den Dorn vielleicht einfach stecken.

Oder

Hocke mich hin in diesem Gebüsch. Mache mich klein und betrachte durch das Gestrüpp die Welt - und steche mich nicht an den Dornen.
 
Hallo Missgunbar,
die Welt ist voller Dornen, seien sie real oder im übertragenen Sinn.
Die Überlegung, einen abgekriegten Dorn stecken zu lassen damit die Wunde nicht blutet, ist nur eine kurzfristige Lösung, denn irgendwann würde sich die Wunde entzünden und den Dorn herauseitern. Auch das Ansinnen die Welt künftig aus einem Dornengestrüpp heraus zu betrachten hat wenig Aussicht auf Erfolg, denn es würde zur Vereinsamung führen. Besser wäre es, mit Vorsicht und offenen Augen durch die Welt zu gehen und wenn man trotzdem eine Dorn abkriegt diesen sofort zu entfernen die Wunde zu versorgen und den Schmerz auszuhalten!
Genug herumsinniert an diesem interessanten Text und LG
Perry
 
Guten Abend Missgunbar,

dein Dorn hat mich getroffen... nicht wie ein Stich, sondern wie ein stilles Wiedererkennen. Manchmal ist es nicht der Dorn selbst, der schmerzt, sondern die Erkenntnis, dass er da war. Dass wir ihn herausziehen, und erst dann verstehen, wie tief er saß.

Es ist seltsam, wie Wunden bluten, wenn die Ursache (längst) entfernt ist. Vielleicht ist Schmerz nicht linear. Vielleicht ist er Erinnerung, die sich in den Körper schreibt. Und vielleicht ist das Gestrüpp nicht nur Verletzung, sondern auch Schutz, ein Ort, an dem man klein sein darf, ohne verloren zu gehen.

Dein letzter Gedanke berührt mich besonders :„Hocke mich hin in diesem Gebüsch. Mache mich klein und betrachte durch das Gestrüpp die Welt.“ Das ist kein Rückzug. Das ist Weisheit.

Gruß,
Chris
 
  • Christopher Steffler
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