Hallo,
@Donna
Es ist echt erstaunlich, was Fauna und Flora zu Tage bringt. Und die Gottesanbeterin gehört schon mit zu den bemerkenswertesten Insekten dazu. Du hast es super in Worte gefasst und dieses Foto dazu! Gefällt mir gut
es grüßt Pegasus
Hallo
@Pegasus,
Normalerweise ist die Post überfüllt und es bildet sich eine lange Schlange , die sich bis vor die Tür schlängelt, doch als ich am Mittwoch hineinging, war kaum ein Kunde da. Als ich zum Schalter ging, bemerkte ich „Wow, diese Woche war bisher voller Überraschungen, wo ist denn die übliche Menschenmenge?” Die Postangestellte runzelte die Stirn, wahrscheinlich fragte sie sich, welche anderen Überraschungen ich meinte, aber sagte, „Nun, heute ist es zur Abwechslung einmal ruhig."
An dieser Stelle
@Pegasus, fragst du vielleicht, was das mit dem Thema des Gedichts zu tun hat, aber bitte hab noch etwas Geduld, der Punkt kommt gleich 😉
Während sie die Karte wiegt, die ich an meine deutsche Mutter, die in Deutschland lebt schicke, erzähle ich ihr, dass mich am Montag eine Gottesanbeterin mit ihrer Anwesenheit beehrt hat, indem sie mehr als fünf Stunden an meinem Fenster, genauer gesagt, am Fliegengitter gesessen hat. Unerwarteterweise hatte die Postangestellte selbst eine Geschichte über eine Gottesanbeterin zu erzählen. Sie erzählte, wie in diesem Sommer, als sie mit ihrer Familie in ihrem Garten saß, plötzlich eine Gottesanbeterin auf ihrer Schulter landete. Obwohl sie versuchte, sie wegzuwischen, flog sie mehrmals hoch und landete auf ihrer anderen Schulter.
Ich sagte ihr, dass ich die Bedeutung einer Gottesanbeterin gegoogelt habe und dass sie in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Bedeutung hat. In der japanischen und chinesischen Kultur soll sie beispielsweise großes Glück bringen. Und ich teilte ihr diese Erkenntnis mit, die ich im Nachhinein oft im Leben verstanden und erlebt habe. „Weißt du, Glück ist manchmal nicht so offensichtlich. Es kann sein, das es dich vor etwas bewahrt hat, aber du wirst nie wissen, was oder wo dieser Segen stattgefunden hat, viellecht wirst du es nie erfahren. Das sind die kniffligen Glücksmomente, die passierten, aber nicht greifbar oder sichtbar sind, nicht einmal auf unserem Radar wahrzunehmen, während wir denken, dass das Glück einfach an uns vorbeigegangen ist."
Das Gesicht der Postbeamtin hellte sich mit einem Lächeln auf. „Das nehme ich gerne an! Diese Vorstellung von Glück gefällt mir sogar noch besser! Danke, so habe ich Glück noch nie betrachtet."
Ich wünschte ihr und ihren Kollegen einen schönen Tag und dankte still der Gottesanbeterin für die Begegnung, für die kleine Erinnerung, die ich in meinem Herzen bewahre, überrascht dass auch jemand anderem einen winzigen Eindruck von diesen mystischen Insekt gewährt wurde, als ich mit einem breiten Lächeln nach draußen in die strahlende, für Oktober noch warme Sonne trat.
Liebe Grüße,
Donna