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Cornelius

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  1. Hallo Seeadler, diese Zeilen triefen nicht nur von Selbstmitleid, sie funkeln auch vor Selbstironie. Eine gesunde Mischung ... Gruß Cornelius
  2. Hallo Jacques, möchte mich dem oben Gesagten gerne anschließen. Das ist auch ohne Reim (jedenfalls fast: Fichtenwald/feuchtkalt ließe ich ohne Weiteres als Reim durchgehen, aber da zwischen beiden Worten ein Strophenende liegt und man schon optisch jeden Vierzeiler als jeweils in sich geschlossen liest, fällt das gar nicht auf) sehr rhythmisch und melodiös. Da schleicht sich die Botschaft, die deine Verse transportieren, erst nach und nach ins Gemüt des Lesenden. Das Ende zeichnet sich schon in den ersten Zeilen ab - eine solche Idylle muss einfach trügerisch sein - aber man hofft doch, vom Petrichor-Duft betört, dass es so schlimm schon nicht kommen wird. Der Dichter wird doch nicht ... doch, er wird! Ein starkes Stück. Findet Cornelius
  3. Hallo Delf, da ist dir wieder ein elegantes Sonett gelungen, das beim Lesen die Sehnsucht wecken könnte, sich ins Nichts aufzulösen, um Teil des Alls zu werden. Aaaber: Bis wir einmal die Fesseln unseres erdenschweren Daseins abstreifen, sollte jeder aus seinem mit Unzulänglichkeiten behafteten Leben das Beste machen. Und es bloß nicht vorzeitig abkürzen, sondern die Vorfreude so lange wie möglich genießen! Unbeschwerte Grüße von Cornelius
  4. Cornelius

    Legende (apokryph)

    Sankt Peter trieb im Badeort beim Strandlauf seinen Morgensport. Ein Kiebitz kreuzte seine Bahn, bekleckste Petri Lauschorgan. Verwundert rief der Engelschor: "Was hast du für ein Ding am Ohr?" Worauf der Kalorienschlächter (und nachmals Himmelspfortenwächter) sogleich den Laufschritt drosselte, geschwind ein Schildchen bosselte und, als er von dem Werk verschnaufte, den Ort "Sankt Peter-Ohrding" taufte.
  5. Cornelius

    Wie alles begann

    Ein Gedanke schwebt im Raum. Zur Gestaltung drängt ein Traum. Unermüdlich lang schon reist durch die Finsternis ein Geist. Wir in unserm Alltagstrott nennen ihn den "lieben Gott". Er besinnt sich kurz und spricht: "Nun, wohlan! Es werde Licht!", formt Gestirne, weise handelnd, manche fix und manche wandelnd, lehrt den lichten Sternenkranz seinen ewig gleichen Tanz. Ohne Zeichen des Ermüdens schmiedet er das Kreuz des Südens, lässt den Großen Wagen rollen, zündet Blitz und Donnergrollen. Brummen lässt er auch die Bären in der Harmonie der Sphären, doch für einen aus dem Chor schwebt ihm ganz Spezielles vor. Ein Planet wird zur Praline, wohlgeformt mit Kennermiene, liebevoll von Hand geigelt und mit einem Kuss besiegelt. Rasch das feuchte Element von dem trockenen getrennt! Leben darf sich nun entfalten in verschiedensten Gestalten. In das Reich der Meereswogen kommt es prangend eingezogen. Hammerhai und Kabeljau regen sich im tiefen Blau. Zart pulsierend kreisen Quallen um gefurchte Hirnkorallen. Zitternd darf der Aal sich biegen. Falsche Clownfisch-Schwärme schmiegen sich an ihre Anemonen, wo sie unbehelligt wohnen. Schollen, Flundern, Oktopoden tummeln sich am Meeresboden. Silberhelle Lebensadern fließen zwischen Felsenquadern, bringen meerwärts den Tribut. Dank der klaren, süßen Flut wird die blaue Himmelsperle so zum Heim der Schachbrettschmerle. Auch der Kongo-Flösselhecht freut sich übers Bleiberecht. Kondor, Adler, Albatrosse und noch mancher Artgenosse ziehen kreisend ihre Bahn unterm Himmelsozean. Wenn sie sich im Winde wiegen, sind sie meistens recht verschwiegen. Das Geschrei der Trottellummen wird auf ewig nicht verstummen. Bunt belebt sind Luft und Meer, doch das Land bleibt still und leer. Dann, nach abgezähltem Takt, folgt der nächste Schöpfungsakt. Gras und Kräuter lässt er sprießen, Pilze aus dem Boden schießen. Bäume breiten ihre Kronen. Wer nun darf auf ihnen wohnen? Traubeneiche und Melisse stehen schweigend als Kulisse. Niemand spitzt ein Ohr, das lauscht, wie der Wind im Wipfel rauscht ... Auf die Bühne mit Akteuren, die zur großen Show gehören! Kaum gedeiht der erste Lolch, setzt auch schon ein Querzahnmolch seine nasse, kalte Hand auf das frische grüne Land, doch er wärmt sich nicht allein in dem jungen Sonnenschein - denn zugleich mit ihm erscheinen in den Wäldern, in den Hainen, auf den Feldern, auf den Heiden Tiere, welche Pelze kleiden. An dem Lager der Gazelle ist der Löwe bald zur Stelle. Der Vampir trinkt Rinderblut, wenn das Rind im Mondschein ruht. Was dem Trüffelschwein der Trüffel, ist das Steppengras dem Büffel und der Mückenschwarm den Fröschen. Um den Morgendurst zu löschen, nippt der Schlankfuß-Fliegenstecher Tau aus zartem Knospenbecher. Überall ist Überfluss, ohne Reue der Genuss. Nur der Schöpfer jeder Seele findet, dass noch etwas fehle ...
  6. Hallo Delf, danke für deinen zügigen Hinweis, es muss natürlich genau so heißen, wie du vermutest. Habe es korrigiert. Danke fürs Lesen und Kommentieren! Gruß C.
  7. Cornelius

    Anglerpech

    @Stavanger: Ja, die kleine verschwiegene Bucht unterhalb von Urqhart Castle ... Danke für dein Lob. Ich freue mich immer, wenn man meine Verse "elegant" nennt. Weil ein pfleglicher Umgang mit der Sprache ist etwas, wo ich großen Wert drauf legen tue. @Josina: Bier hilft nicht, wenn man Nessiteras rhombopteryx * sehen möchte. Es muss schon edelster schottischer Whisky sein. (* So "Nessies" wissenschaftlicher Name. Sie musste einen bekommen, um als möglicherweise bedrohte Art unter Schutz gestellt werden zu können. Kein Scherz.) Danke euch fürs Lesen und Kommentieren - und natürlich den anderen Likern! Grüße Cornelius
  8. Hallo Perry, ein schöner lyrischer Streifzug. Das LI und das LD scheinen wie Adam und Eva im Paradies durch die Jahreszeiten zu wandeln. Wieder ein exquisites Vergnügen, deinen Zeilen nachzuspüren. Gruß Cornelius
  9. Cornelius

    Der Ziegenmelker

    (aus "Die Vögel der Welt") Schlank und schnittig wie ein Falke, sah man ihn noch nie auf Schalke, denn er meidet Menschennähe, ganz im Gegensatz zur Krähe. Mitternächtlich wird die Lüne- burger Heide seine Bühne. Hurtig schießt er auf und nieder, singt skurrile Liebeslieder, schnurrt wie eine Nähmaschine und verschafft sich Vitamine durch Verspeisung von Insekten, welche Lunas Strahlen weckten. Fliegt er seine Kapriolen, müssen sich Trakehnerfohlen und die wollbedeckten Schnucken hin und wieder etwas ducken. Wunderlich ist sein Betragen. Manches ist ihm nachzusagen. Eines darf als sicher gelten: Ziegen melkt er äußerst selten.
  10. Cornelius

    Anglerpech

    Wie ein Tuch aus grüner Seide, leicht gekräuselt und gewellt, liegt der See auf öder Heide, rings von Felsen schroff umstellt. An dem kiesigen Gestade, ausstaffiert im Hochland-Stil, tunkt ein Angler eine Made in das sanfte Wellenspiel, während sich ein Wesen schüchtern auf dem dunklen Grund versteckt. Ist ein Seebesucher nüchtern, hält es sich recht gern bedeckt. Jener Fischer leert die Flasche, schwankt auf seinem Campingstuhl. Da, wie Phönix aus der Asche, rauscht es aus dem dunklen Pfuhl. Aus den Jadewellen brechen Schwanenhals und Schlangenkopf, ein Gebiss gleich einem Rechen. Brodelnd wie ein Nudeltopf scheint das Wasser aufzubranden, liegt dann wieder spiegelglatt. Petri Jünger kommt abhanden, was er just geangelt hat. Ohne Fang und sturzbetrunken ist er murrend abgereist. Übrig bleiben ein paar Unken und ein Hauch vom Whiskygeist.
  11. Hallo Jacques, vom gelungenen Inhalt mal abgesehen, kann ich nur mit offenem Mund bestaunen, wie du dich mit beinahe jedem Text neu erfindest und neues Terrain erkundest - und immer wieder gleich erstaunlich sichere Schritte auf erstmals betretenem Gelände machst. In deinen bislang hier veröffentlichten Texten (wir wissen ja nicht, was noch in deiner Schublade liegt ... ) hast du in wenigen Wochen im Zeitraffer einen Weg zurückgelegt, den Viele in einem ganzen Dichterleben nicht durchmessen. Das könnte einem fast Angst machen ... Also: Weiter viel Vergnügen beim Experimentieren! Du musst aber auch keine Scheu davor haben, das eine oder andere bewährte Rezept gelegentlich nachzukochen. Solange keine Meterware von der Stange daraus wird, aber diese Gefahr scheint sich bei dir nicht abzuzeichnen ... Gruß Cornelius
  12. Cornelius

    Alles gut !

    Hallo Herbert, welch ein unverhoffter Genuss, Prosastücke aus deiner Feder zu lesen! Da möchte ich nur sagen: Bitte mehr davon! Gruß Cornelius
  13. Hallo Perry, ein schöner melancholisch-selbstironischer Text, in dem du wie stets jedes Wort-Nugget auf die Goldwaage gelegt hast. Ein Plaisir - Chapeau dafür! Gruß Cornelius
  14. Cornelius

    Wanderdrosseln

    Hört ihr, was die Spatzen pfeifen? Jede Rohrpost gibt bekannt, niemand mag es recht begreifen: "Wanderdrosseln rings im Land." Jährlich geistern durch die Presse (Unkenruf ist längst verhallt) solch brutale Herbstexzesse. Dunkel rauscht der Blätterwald. Welche feigen Mörderhände, wohl von Beelzebub bestellt, würgen und erdrosseln Wände? Das ist nicht mehr meine Welt.
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