Adressen von Gestern
Vergiss die Nummern, alten Kram,
die Straße, wo man einst mal kam,
die, die dich mit 'nem Kniefall grüßten,
doch nur aus Höflichkeit so taten.
Vergiss die Stimmen, lauwarm, hohl —
nicht wert, dass man sie weiter holt.
Die bei dir blieben, wenn’s echt brannte,
die nenn ruhig Freunde – ohne Kante.
Die andren schick zum Teufel fort,
kein Hass, kein Zorn, nur neuer Ort.
Du bist nicht hart, bloß echt geblieben,
hast deinen Stolz ganz leis vertrieben.
Was grau war, lösch’s – das war mal Pflicht.
Jetzt zählt, wer brennt, nicht, wer nur spricht.
Was kommt, wird krasser, klarer, reiner —
doch ohne Blender, ohne Schreier.
Kein falsches Lächeln, hohles Flenn’n,
kein „Meld mich bald“ – wir wissen’s, denn:
Die echten bleiben, still und dicht.
Die andern? – Weg. Und weiter nicht.
Oleksandr Verbytskyi, 07.07.2025
Vergiss die Nummern, alten Kram,
die Straße, wo man einst mal kam,
die, die dich mit 'nem Kniefall grüßten,
doch nur aus Höflichkeit so taten.
Vergiss die Stimmen, lauwarm, hohl —
nicht wert, dass man sie weiter holt.
Die bei dir blieben, wenn’s echt brannte,
die nenn ruhig Freunde – ohne Kante.
Die andren schick zum Teufel fort,
kein Hass, kein Zorn, nur neuer Ort.
Du bist nicht hart, bloß echt geblieben,
hast deinen Stolz ganz leis vertrieben.
Was grau war, lösch’s – das war mal Pflicht.
Jetzt zählt, wer brennt, nicht, wer nur spricht.
Was kommt, wird krasser, klarer, reiner —
doch ohne Blender, ohne Schreier.
Kein falsches Lächeln, hohles Flenn’n,
kein „Meld mich bald“ – wir wissen’s, denn:
Die echten bleiben, still und dicht.
Die andern? – Weg. Und weiter nicht.
Oleksandr Verbytskyi, 07.07.2025