An einem stillen See
Selten
erscheint sein Wasser
spiegelglatt, träg und matt.
stehen weiße Wolken unbewegt
im Blau wie Bühnendekor,
zieren sein Gesicht, als gäbe es
noch etwas jenseits von Wandel und Zeit,
darin ein Hauch von Zartheit
den Augenblick unendlich dehnen kann.
Bei anderer Gelegenheit peitschen
Regen und Sturmwind die aufgewühlten Wasser,
werfen Wellen klatschend ans Ufer,
während Zickzack-Linien eines Gewitters
den chaotischen Wassertanz durchkreuzen.
Ist der Gesichtsausdruck eines Menschen,
der sich stets ändern kann, so viel anders,
wenn er lächelt, sich ängstigt, wütend ist oder
Tränen der Freude wie der Trauer erkennen lässt?
Oberflächlich ist das Abbild unseres Daseins,
das Sichtbare, das Gegenwärtige, das sind wir.
In unsere Tiefe blicken wir nicht, wissen nicht,
wie weit unsere Existenz reicht, was wir im Laufe
von Jahren abgesunken, aufgehäuft
im gärenden Sediment unserer Vergangenheit,
wo immer wieder wunderlichen Blasen
ans Tageslicht drängen.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 17.07 2025)
Selten
erscheint sein Wasser
spiegelglatt, träg und matt.
stehen weiße Wolken unbewegt
im Blau wie Bühnendekor,
zieren sein Gesicht, als gäbe es
noch etwas jenseits von Wandel und Zeit,
darin ein Hauch von Zartheit
den Augenblick unendlich dehnen kann.
Bei anderer Gelegenheit peitschen
Regen und Sturmwind die aufgewühlten Wasser,
werfen Wellen klatschend ans Ufer,
während Zickzack-Linien eines Gewitters
den chaotischen Wassertanz durchkreuzen.
Ist der Gesichtsausdruck eines Menschen,
der sich stets ändern kann, so viel anders,
wenn er lächelt, sich ängstigt, wütend ist oder
Tränen der Freude wie der Trauer erkennen lässt?
Oberflächlich ist das Abbild unseres Daseins,
das Sichtbare, das Gegenwärtige, das sind wir.
In unsere Tiefe blicken wir nicht, wissen nicht,
wie weit unsere Existenz reicht, was wir im Laufe
von Jahren abgesunken, aufgehäuft
im gärenden Sediment unserer Vergangenheit,
wo immer wieder wunderlichen Blasen
ans Tageslicht drängen.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 17.07 2025)