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  • Amadea
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Tagsüber starren verlorene Gedanken
auf einer fremden Bank
in einer fremden Stadt
an fremden Wände auf fremde Zeichen
Leere Augen klammern sich
an den Zeiger einer Bahnhofsuhr
 
Nur nachts wenn das Licht
in der Turnhalle endlich ausgeht
graben sich die kleinen Hände
in den vertrauten Geruch
eines kleinen blauen Elefanten
Er wird mit salzigen Tropfen benetzt
 
Mit dem Mond gehen Gedanken auf die große Reise
und aus der Ferne ist schon der Klang
von vertrauten Stimmmen zu hören
Schnelle Schritte auf der Treppe
Ein helles Lachen
begleitet von Opas Hustenanfällen
 
Hastig rücken Stühle an den Tisch
Der Dirigent in der alten Standuhr
schlägt mit dem Zeiger den Takt 
Er mahnt zur Ruhe und Besinnung
Rhythmisch klappern
Teller, Tassen und Löffel
 
Erschöpft versinkt die Erinnerung
an eine Küchensymphonie in den Schlaf
Irgendwo
zwischen fremden Decken Gerüchen und Kissen
wälzt sich nackte Angst
und wartet auf ihren Albtraum
 
Unerträgliches und doch so realistisch zeichnest du in deinem Gedicht manches Ankommen aus dem Krieg. Nicht speziell aus der Ukraine.  Es kann genauso in Syrien, in Afghanistan in Mali sein.
Ich kenne wirklich solche Ängste aus meiner Flüchtlingshilfe. 
Ich habe heute eine Mutter nicht trösten können in unserer Spendenausgabe. Ihr 4jähriger Sohn wollte nichts von den Sachen annehmen, er wollte nur nach Hause und war böse mit seiner Mutter.  Die Mutter war so hilflos und traurig was hätte ich schon tröstliches sagen können. 
Liebe Grüße Ilona 
 
Amadea, gratuliere!
 
Das ist große Dichtung: einfühlend, den Seelenschmerz auslotend,
dargestellt in eindringlichen, nachwirkenden Bildern, die unter die Haut gehen.
 
Ein herzliches Dankeschön für Dein herausragendes Gedicht.
 
Lieben Gruß
Carolus
 
Einfühlsam geschrieben, liebe Amadea.
 
So könnten die Geflüchteten fühlen, die ihr Leben gerettet haben, aber heimatlos geworden sind. Nachts kehren die Bilder der alten Nähe wieder, verfremdet von der Angst, die jetzt daran klebt.
 
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
 
Hi @Ostseemoewe,
wir müssen uns gegenseitig wach halten, wollen wir mal sehen, wie lange die Empathie anhält. Erschreckenderweise unterliegt Betroffenheit einer Abnutzung. Die  Einfühlsamkeit und Willkommensgesten geraten schnell zu Last, und aus dem kleinen quengelnden Kind wird eine undankbare Göre. 
danke für dein Feedback, Amadea
 
lieber @Carlolus, lb @gummibaum
danke für euren positiven Kommentar,  L.G. Amadea
 
 
 
  • Amadea
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