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Feedback jeder Art Assimilierung

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Der Maxe hat im Leben – ungelogen –
schon reichlich Naschwerk hier und da probiert.
Er kennt die weichen und die harten Drogen.
Euphorisch war er und auch oft sediert.

Mit Haschisch kam er einst ganz schnell auf Touren,
Visionen hatte er bei LSD.
Der Alkohol erzeugte reichlich Spuren,
vernarrt war er in seine grüne Fee.

Ein Dichter war er, es gebar sein Denken
im Rausche pure Phantasmagorie.
Als Genius wollte er so gerne schenken,
doch rühmten ihn die Leser dafür nie.

Er haderte. Es brauchte nun ein Zeichen,
als Mahnung quasi und dies ist keine Witz;
Er orderte – es war zum Hirnerweichen! -
am Samstag reichlich Limo und Pommes Frites.

Ab Sonntag wurde Maxe nun gefeiert.
Gefällig schrieb er, sozusagen nett.
Mal ehrlich, ist das nicht erst recht bescheuert?
Und außerdem wurd' Maxe nun auch fett!
 
Na Marvin,

ein schönes Gedicht mit einem interessant gewählten Thema!

Man kann ja als erwachsener Mensch Gott sei Dank jederzeit umdrehen und es besser machen ... wenn einem dann klar wird, dass die positive Aufmerksamkeit die Drogen nicht aufwiegt 😄

Nein, Spass bei Seite ... dein Gedicht ist ziemlich witzig geschrieben und der Inhalt dafür zumindest nicht ganz unbedeutend.

Der eine oder andere wird bei Vergleichbarem schon einiges in den Wind geschossen haben, schätze ich 🤷‍♂️ wobei die Sympathie der Menschen noch zu den verkraftbareren Dingen gehören kann.

Liebe Grüße dir 🤗
Delf
 
Hi Delf,
ausgerechnet du hier! Aber ein wenig hatte ich das auch gehofft. ;-)
Danke dir!
Ich wollte mit Maxe ein wenig ausloten, wie sich ein Dichter bewegt, wenn er zwischen Inspiration, Rausch und Wohlverhalten hin- und herschlenkert. Dass ausgerechnet die zahmste Phase am meisten Applaus bekommt, hat mich dabei selbst zum Schmunzeln gebracht.
Vielleicht verrät das ja weniger über Maxe als über das Publikum?
Aber wer weiß — manchmal sind Pommes eben überzeugender als Phantasie. 😉

VG, Marvin
 
Naa,

ja, von Zeit zu Zeit kann das mal vorkommen 😁 und wenn es dann passiert, dass du etwas postest, sage ich doch gern Hallo!

Naja, es sind halt die kleinen Dinge im Leben 😄 aber ich glaube so pauschal kann man gar nicht sagen, es liegt hieran, oder daran.

Es ist leichter, die seichteren Dinge zu kommentieren. Auf der anderen Seite, wenn der im Rausch inspierierte um Aufmerksamkeit buhlt, kann das auch exzessiv werden. Vielleicht kommen ja auch sehr schöne Kommentare, aber irgendwann kommt eine Flaute und die Früchte vom Kommentarbaum sind gepflückt.
Und wenn Maxe sich dann nicht ausruht, kann es sein, dass er die ihm Wohlgesonnen verscheucht, indem er Höflichkeiten, die Forderungen sind, verteilt.

Vielleicht sind auch alle anderen Banausen ... oder Maxe ist ein Ego der nur sich und seine Texte kennt.
Vielleicht ist er unausstehlich, wenn er besoffen ist, oder gar nicht so gut, wie er denkt und auch noch aufdringlich.

Aber normalerweise glaube ich haben Kommentare mehr mit Sympathie zu tun, als mit Qualität. Und natürlich mit Gegenseitigkeit.
Wer kommentiert, wird kommentiert.
Wer den Kommentatoren mit Tiefe, auf Augenhöhe und mit Blick auf sie begegnet, lädt sie zur Wiederkehr ein. Und wer sich um sich selber dreht und wenn wer etwas schreibt dazu ne Piruette schlägt ... nicht 😅

Es ist kompliziert, aber ich glaube irgendwo in der greifbaren und aufmerksamen Gegenseitigkeit liegt die Lösung.

Und Pommes sind nunmal etwas Verbindendes. Wer von Pommes Frites schreibt, kann kein schlechter Mensch sein ... zumindest fast 😄

Liebe Grüße
Delf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Delf,


du hast vollkommen recht damit, dass Sympathie, Gegenseitigkeit und der Umgangston enorm viel ausmachen — vielleicht sogar mehr als der Text selbst. Und genau da beginnt bei mir aber auch der Punkt, an dem es schwierig wird.
Diese „Verbindlichkeit durch Nettigkeit“ führt ja oft dazu, dass am Ende alle freundlich nicken, aber keiner sagt, was er wirklich denkt. Man bekommt Reaktionen, klar — aber häufig in Form von Lobhudelei, die wenig mit dem Text und noch weniger mit seiner handwerklichen Umsetzung, sondern meist nur mit dem sozialen Klima zu tun hat. Einerseits will man Feedback, andererseits möchte niemand jemandem wehtun. Und am Ende bleibt die Substanz auf der Strecke. Das frustriert mich manchmal ungemein, weil ich ja nicht schreibe, um glattgebügelt zu werden, sondern weil ich verstehen möchte, was funktioniert und was warum nicht.


Vielleicht liegt gerade darin die Krux: Zwischen ehrlicher Kritik und dem Bedürfnis nach Harmonie pendelt man ständig hin und her. Und Maxe ist in dem Gedicht ja auch ein bisschen ein Spiegel davon — sucht Aufmerksamkeit, bekommt sie, aber die hat plötzlich mit seinem eigentlichen Tun gar nichts mehr zu am Hut.
Aber genau diese Diskussion ist ja immer ein Dauerteema in Lyrikforen und mein hunderttausendster Aufguss schmeckt deshalb ebenso fade. Und den Beutel trotzdem noch wieder ins Wasser zu werfen, heißt ja eigentlich nichts anderes, als - nur um die Gunst der Leser zu gewinnen - ihn vorher in einen Farbtopf zu tunken, damit das Gesöff bei aller thematischen Tristesse dann wenigstens schön bunt aussehen soll.
Deine Gedanken zur Gegenseitigkeit fand ich trotzdem schön nachvollziehbar. Und ja, Pommes bleiben natürlich weiterhin das universelle Schmiermittel menschlicher Kommunikation. Oder, besser noch: "Körrrriwuuurst" wie es der Herbert aus Bochum schon wusste. 😄

VG,Marvin
 
Noch einmal, moin Marvin,

fade würde ich in dem Sinne gar nicht sagen, denn ich schätze, dass du wohl deine Gründe haben wirst, das Thema erneut auf das Tisch zu bringen. Ich verstehe das – und das wiederum auch.

Der hermeneutische Zirkel dreht nicht nur seine Kreise, er nähert sich schließlich auch.

Ich kann gut nachvollziehen, was du meinst, schließlich bin ich selber im Regelfall kein großer Smalltalker
Allerdings bin ich auch kein großer Kritikenschreiber, und die Lobdudelei löst in mir schlussendlich wohl meist ähnlich viel Unbehagen aus, wie in den Belobdudelten. Aber ich hab so meine Tage, und meine Freunde – und da kommt die Sympathie ins Spiel.
Gut, es ist wohl mehr die durchbrochene Mauer, aber die Sympathie macht, sowas versuchen zu wollen^^

Die Psychologie spricht bei Kommunikation gerne von einem Gleichgewicht zwischen Selbstausdruck und Beziehungsschutz.
Es ist nunmal nicht jeder Mensch mit pragmatischer Ziel- und Ergebnisorientierung und den Durchschnitt vielleicht ein Myh übersteigendem Interesse mit dem lyrischen Handwerk und der Arbeit an ihm beschäftigt – aber ich respektiere das.
Ich mag klare Worte, sie machen die Kommunikation a) einfacher b) zielführender und c) nicht bis zum Unangenehmen hingekünstelt.

Allerdings, sie aus eigenen Gründen, nachvollziehbar oder nicht, zu verneinen, wenn sie formell, oder faktisch absolut recht haben, das musste ich erst lernen. Oder bin noch dabei, wie auch immer.
Sowas verwirkt die Vorteile und kann auch Mauern undurchbrochen stehen lassen.
Aber gut, das soll jetzt keine Selbstanalyse werden.

Ich meine mit aus Sympathie kommentieren zum Beispiel, dass ich es dort tue, wo ich mich zu schreiben und auszudrücken wohlfühle, ohne Höflichkeit unangenehm zu künsteln.
Außer ich bun mal kurzsichtig, das wäre dann Sympathie ohne Sicherheit oder so^^

Ich glaube der erstrebenswerte Austausch geht über das in Lyrikforen halt vorherrschende "künstlich belobdudeln um künstlich belobdudelt zu werden hinweg" und ist einer, der ungekünstelt bleibt, Substanz hat und thematisch interessant sich gegenseitig bereichernd ist.
Geduld ist vielleicht nicht verkehrt 😄
Manchmal kann es das tausendundeinte Gespräch zum selben Thema sein – selbes Thema, anderes Gespräch 🤷‍♂️
Manchmal ist es Timing, manchmal unkonventionell, manchmal mutig.
Manchmal schwafelt es ein bisschen 😉🤣

Einen schönen Sonntag wünsche ich dir 🤗

Liebe Grüße
Delf
 
mein Lieber,

danke dir für deine ausführlichen Gedanken – und dafür, dass du sie so klar formulierst, ohne in die übliche Foren-Watte abzurutschen. Vielleicht ist es wirklich dieses Zusammenspiel aus Ehrlichkeit und Sympathie, das einen Austausch trägt. Und wenn’s dann doch mal ins Schwafeln kippt, na gut… ganz ohne Rausch geht’s im Lyrikbetrieb ja selten. 😉

Jedenfalls fühlte sich unser Gespräch heute angenehm nüchtern an – im besten Sinne.
Hab ebenfalls einen schönen Restsonntag!

LG Marvin
 
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