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..aus dem Totenreiche..

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Und dem Totenreich ein Leben weiche,

beklagt kurzer Dauer,


leidvoll allwärtiger Trauer,


trotze dem Tode,


ihm zu schauern


und was er raubt,


achten lehren.

 

Ω..

 

..es welkt mein Ende transzdenter Blütenwelt,


entgegen rauer Gezeitenströmung,


blauer Uhrensand,


im wasserlosen Fluss,


quellrücks fließt


und vom toten Seelenmeer herraus,


Regenschauer ´gen Himmel rinnt..

 

..seelenfrei,


weint jener Sonne´s ächtlicher Dämmerweih´n,


in´s Nebelmeer nächtlichen Hain´s.


Der Morgenstern tänzelt,


dem Rosenzyklus wider,


der Abendröte hernieder,


besonnen gleichob trächtig reinstem Weins..

 

..am Anfang lauschte ein Baum gewaltsamer Reise,


der Sphäre in´s Totenreiche.


Es schallt´ toter Schrei,


hindurch eukalyptischen Bäume rosenschwarzer Wall.


Weißer Samt meines Gesicht´s,


in rosenblässe wallt


und vom Kinn her salzige Träne in´s Auge schwanstölzig schwamm.


Über mir eine stramme Ranke,


dem Aste gebunden hönisch herabwankte


und von dannen schwebte hindurch dunklen Raume gelassen Nachte..

 

..gleite Lebensfrei im düst´ren Wald umher - wie eine Spinne am Faden pendelnd, der Fliege her;


Unter dem Aste sicheren Gehanges,


eine Krone über meinem Haupte,


Wind spielerisch umraunte - ebenscheinlich einer Guillotine,


jene einvernehmlich mit dem Kopfe plauschte,


bevor sie zwangvoll den Körper raubte;


Mein Hals königlich umkranzt - alsob giftiger Efeu mich umrankt,


betörendlich verbrannt;


Meine blässlich Wangen vom Zwieschwall tönend umhallt - eine bildliche Symphonie, bittersüß verwandt;


Und meine Mime freudlos schwer - ebenso Kreide, farbenleer..

 

..atme kraftvoll ein und blicke entschlossen auf.


Falle, wie durch Zauberhand den Ast hinauf


und stehe sicherem Stande auf.


Öffne der Augenlider Horizont


und ringe schmunzelnd der Walde´s Luft,


als Gefühl puren Glückes inne rinnt.


Scherben am Boden in die Lüfte,


einem Weinglas meiner Hand empor heben


und schenke ein,


mit meiner Munde´s röten Lippenküsse,


Rosenwein,


himmlischer Nektar göttlichen Seins..

 

..α

 

Die Welkenuhr steht,


die Sturmzeit geht,


trotz gezogener Zahnräder,


wider dem Winde einander drehn,


rückflossend stehe nun am Anfang,


geweiht schon tot..


..jene Ranke war ein Seil,


meinem Halse gebundener Not;

 

..wisse nun,

was wünschte,


war nicht der Tod..

 
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