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Nur Kommentar auswandern

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  • Létranger
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es sind diese momente
in denen die sterne ausgeatmet haben
und noch nicht wieder ein

die luft steht still
und die bewegungen der bäume
werden sichtbar

im schatten stehen dicht die jungen
sie wurzeln noch nicht so tief
in dunkler geschichte

manche wolĺen auswandern
in offenes gelände
nur die alten stecken fest

zu fragen worin scheint unerheblich
wüssten sie nur wohin

__________________________________________
Leseprobe aus dem Gedichtband "ungläubig eine kathedrale betreten"
von Philipp Létranger und Siegfried Völlger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Létranger,

wenn man wüsste, wohin auswandern, dann würden es vermutlich noch einige wagen. Doch, wo ist es noch friedlich, wo kann ein Baum, bzw. können wir noch wachsen ohne eingeengt zu werden?

Viele Grüße
Chilicat
 
Hall @Létranger , habe dein schönes Gedicht sehr gerne gelesen. Es regt zum Nachdenken an und ich konstatiere, so mancher junger Baum wünscht sich ein starkes und gefestigtes Wurzelwerk, welches ihn vor Sturm und anderen Widrigkeiten schützt. Gott sei dank, gibt es genügend alte Bäume, die uns Halt, Kraft und Erfahrung geben.
LG Rosa
 
Hallo liebe Le,
Wenn die Zukunft in den Sternen stehen würde, bräuchten wir nur noch lesen lernen.
Stattdessen findet immerwieder ein Zyklus statt und das letzte ausatmen gleicht einer Ära die zuende geht. die älteren Menschen kraftloslos von den kämpfen und unwegigkeiten verweilen. Doch die Früchte die sie einst abgeworfen haben ihre Nachkommen sind gekeimt, haben noch unbelastete Wurzeln zumindest bis sie zu den verbliebenen Wurzeln der älteren Generation stoßen.
Da wünscht man sich umbelasteten Boden.
Diesen zu finden und die alten Wurzeln zurück zu lassen ist oft das schwierigste für meine Generation. Die Abnabelung, der Neuanfang, das Umbekannte.
LG von deiner kleinen Hexe
 
Hallo Lé,

dein Gedicht vom 'Auswandern', vom 'Wurzeln', vom 'Feststecken' und der Frage 'Wohin' gefällt mir.

So wie ich es lese, spielt es in dem ewigen Kreislauf von Werden und Vergehen, von
Ein- und Ausatmen, vom Wandern und Weilen.

Der Gedanke auszuwandern, weiterzuwandern, scheint hier vielschichtig; Aus der
Familien-,Stammes-, Landesstruktur etc. hinaus, hin zum Neuen, zum Besseren, zum Verheißungsvollen,
vielleicht ins gelobte Shangri-La. Es sind vor allem die Jungen, die diese Sehnsucht, dieses Fernweh packt,
ihr junges Wurzelwerk greift noch nicht so tief in Zeit und Raum, um das Fortkommen zu erschweren
oder starken Halt zu bieten.

'zu fragen worin scheint unerheblich'
Über diesen Vers habe ich eine Zeit nachgedacht. Ich kann ihn als Apokoinu lesen und so eine
Verbindung zwischen Alten und Jungen herstellen. Der letzte Vers bezieht sich mE klar auf
die Jungen und zeigt eine zentrale Frage und Schwierigkeit beim 'auswandern' auf: Wohin?

Lé, dein Werk macht neugierig und – Lust auf mehr. 🙂

Ich habe es gern gelesen und darüber nachgedacht.

LG, Berthold
 
  • Létranger
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