Badewannentraumballade (Ende)
Immerhin, ich bin noch auf der Welt.
Ach, die Welt ist ungeheuer leer.
Eine Palme ist hineingestellt,
Wenig sonst, das von Bedeutung wär.
Nun, dann stell ich irgendwas hinein:
Zu der Palme einen Hüttenbau,
Außerdem soll heute Montag sein,
In die Hütte stell ich eine Frau.
Eine Frau? Der Frauen gäb es viele,
Die er denken könnte, lange, kurze,
Üppig angelegte und grazile,
Solche mit und ohne Lendenschurze.
Eine Frau wie beispielsweise Hilde
Aus dem Fernsehspiel: Die Großstadtwilde,
Eine Frau von solcher Wesensart,
Sieht er unerwünscht als Gegenwart,
Heidelinde mit dem Bleistiftblick
Ist genau gemessen viel zu dick,
Ihre Waden sah – und sieht er eben jetzt,
Wie sie diese voreinandersetzt,
Sieht Elfriede, sieht mit jähem Grauen
Seinen Schädel ausstaffiert mit Frauen:
Unvermittelt nackt Marieluise!
Arabella nackter noch als diese!
Alle Frauen, die ihn jemals streiften
Mit Geruch und Wimpernschlag umschweiften,
Jedes Knie und jeden Knebelzopf,
Alle hat er jetzt in seinem Kopf.
(Und mit einer ging er schließlich eng umschlungen
In der Wanne unter, tief und tiefer sinkend,
Ob um Hilfe winkend, ob im Glück ertrinkend,
Wird vielleicht ein andermal besungen.)