Ballade einer ungewissen Standortbestimmung
Wasser,
ewiges, heiliges Element!
Lebensnährende, zerstörende Kraft!
Selbstlos hast du das Boot meines Lebens
lange Jahrzehnte getragen.
Fauchende Winde,
schiffsbrechende Stürme haben wir
gemeinsam überlebt.
Zuversichtlich liefen wir Häfen
unserer Bestimmung an, luden aus,
nahmen Fracht an Bord,
verließen unverzagt den Port.
Am Rande des Ozeans wie der Zeit,
angesichts der Mündung des Alls,
werfe ich beide Anker, warte.
hoffe, sie mögen greifen und mein Boot halten.
Über mir eine Riesenkuppel mit Girlanden
aus Millionen Lichtjahren. Zauberhaft!
Fern am Horizont irisierendes Schimmern.
Farbig ab- und auftauchend.
Polarlicht? Jedenfalls schleierhaft!
Im Schlaf hör ich hin und wieder, wie
die Spanten knarren und ächzen, als wollten sie
sagen: Lange genug haben wir dich
und deine Lasten durch die Meere getragen.
Eine fahle Sonne hinter der Nacht hat öfters dir
auch Kälte und Einsamkeit gebracht.
Klar ist: Die Himmelsrichtungen müssten
neu justiert werden. Sie haben sich reduziert
auf ihren Ursprung: Im Süden Hitze, Feuer und Flammen.
Im Westen Wasserfluten, gewaltsame Stürme und mehr.
Im Osten Zwielicht, gedämpft und sonnenleer.
Im Norden Eiseskälte am Schmelzen.
Schwer bestimmbar mein Standort.
Beide Anker greifen nicht. Ich hole sie ein.
Nun treibt das Boot mit mir allein in ungewisser Strömung,
Irgendwann wird es an der Küste des Jenseits stranden.
Dort gehe ich an Land und überlasse es dankbar seinem Schicksal.
(„Carolus“ in „poeten. de“ 05.11.2025)
Wasser,
ewiges, heiliges Element!
Lebensnährende, zerstörende Kraft!
Selbstlos hast du das Boot meines Lebens
lange Jahrzehnte getragen.
Fauchende Winde,
schiffsbrechende Stürme haben wir
gemeinsam überlebt.
Zuversichtlich liefen wir Häfen
unserer Bestimmung an, luden aus,
nahmen Fracht an Bord,
verließen unverzagt den Port.
Am Rande des Ozeans wie der Zeit,
angesichts der Mündung des Alls,
werfe ich beide Anker, warte.
hoffe, sie mögen greifen und mein Boot halten.
Über mir eine Riesenkuppel mit Girlanden
aus Millionen Lichtjahren. Zauberhaft!
Fern am Horizont irisierendes Schimmern.
Farbig ab- und auftauchend.
Polarlicht? Jedenfalls schleierhaft!
Im Schlaf hör ich hin und wieder, wie
die Spanten knarren und ächzen, als wollten sie
sagen: Lange genug haben wir dich
und deine Lasten durch die Meere getragen.
Eine fahle Sonne hinter der Nacht hat öfters dir
auch Kälte und Einsamkeit gebracht.
Klar ist: Die Himmelsrichtungen müssten
neu justiert werden. Sie haben sich reduziert
auf ihren Ursprung: Im Süden Hitze, Feuer und Flammen.
Im Westen Wasserfluten, gewaltsame Stürme und mehr.
Im Osten Zwielicht, gedämpft und sonnenleer.
Im Norden Eiseskälte am Schmelzen.
Schwer bestimmbar mein Standort.
Beide Anker greifen nicht. Ich hole sie ein.
Nun treibt das Boot mit mir allein in ungewisser Strömung,
Irgendwann wird es an der Küste des Jenseits stranden.
Dort gehe ich an Land und überlasse es dankbar seinem Schicksal.
(„Carolus“ in „poeten. de“ 05.11.2025)