BARNIM*
Ich fand in Barnim nicht nur meine zweite Heimat,
ich fand in Barnim auch mich erneut wieder
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Leb' wohl doch. So war es nun nimmer gemeint.
So suchen bloß Blicke vergeblich die Äther**.
Wer hat schon grundsätzlich die Liebe beweint.
Verlaufen sich Wege. Verlier‘ ich bloß Nächte.
Ich kenne, doch kenn' ich die Weiten beschränkt.
Auch wenn ich ab heute. Nun gar nicht mehr dächte.
Dann hab‘ ich ein wenig das Schicksal gekränkt.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Leb' wohl, doch so war es nun nimmer gewollt.
Der Sommer entweicht nun als müder Verräter.
Und färbt er die Ähren der Weizen nun Gold.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch selten.
Und Purpur verschwimmen die Flüsse im Schein.
Ich meine, mich rühren die Felder und Welten.
Die Roggen und Gräser. Der Hafer schläft ein.
Entweiche, verfliege. Und träumen schon Weizen.
Und irgendwo anders. Verliert sich ein Dorf.
Ich brauch‘ halt nicht vieles. Um meiner zu reizen.
Mir reichen schon Pfade, die Landschaft und Torf.
Entweiche, verfliege. Es neigt sich die Gerste.
Und gibt es rein gar nichts, was einfach mir blieb.
Das erste Verliebtsein ist immer das Schwerste.
Und sagt man beim Zweiten: Ich hab‘ dich so lieb.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Im Zweifel im Winter. Vielleicht schon im Herbst.
Und ändern die Nächte. Bekanntlich den Äther.
So leb‘ wohl, bevor du die Felder entfärbst.
Entweiche, verfliege. Auch wenn ich versterbe.
Auch wenn es ein bisschen von Leben hier gibt.
So schenkt dann dem Grabe, ich bitte die Kerbe:
„Ich hab‘ dich mein Barnim. Unendlich geliebt.“
01.07.2025
Eberswalde / Barnim
[22 / 52]
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* Barnim = Landkreis im Bundesland Brandenburg
** Äther = Himmel
Ich fand in Barnim nicht nur meine zweite Heimat,
ich fand in Barnim auch mich erneut wieder
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Leb' wohl doch. So war es nun nimmer gemeint.
So suchen bloß Blicke vergeblich die Äther**.
Wer hat schon grundsätzlich die Liebe beweint.
Verlaufen sich Wege. Verlier‘ ich bloß Nächte.
Ich kenne, doch kenn' ich die Weiten beschränkt.
Auch wenn ich ab heute. Nun gar nicht mehr dächte.
Dann hab‘ ich ein wenig das Schicksal gekränkt.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Leb' wohl, doch so war es nun nimmer gewollt.
Der Sommer entweicht nun als müder Verräter.
Und färbt er die Ähren der Weizen nun Gold.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch selten.
Und Purpur verschwimmen die Flüsse im Schein.
Ich meine, mich rühren die Felder und Welten.
Die Roggen und Gräser. Der Hafer schläft ein.
Entweiche, verfliege. Und träumen schon Weizen.
Und irgendwo anders. Verliert sich ein Dorf.
Ich brauch‘ halt nicht vieles. Um meiner zu reizen.
Mir reichen schon Pfade, die Landschaft und Torf.
Entweiche, verfliege. Es neigt sich die Gerste.
Und gibt es rein gar nichts, was einfach mir blieb.
Das erste Verliebtsein ist immer das Schwerste.
Und sagt man beim Zweiten: Ich hab‘ dich so lieb.
Entweiche, verfliege. Wir sehen uns doch später.
Im Zweifel im Winter. Vielleicht schon im Herbst.
Und ändern die Nächte. Bekanntlich den Äther.
So leb‘ wohl, bevor du die Felder entfärbst.
Entweiche, verfliege. Auch wenn ich versterbe.
Auch wenn es ein bisschen von Leben hier gibt.
So schenkt dann dem Grabe, ich bitte die Kerbe:
„Ich hab‘ dich mein Barnim. Unendlich geliebt.“
01.07.2025
Eberswalde / Barnim
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* Barnim = Landkreis im Bundesland Brandenburg
** Äther = Himmel