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baumsterben

  • Perry
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mein lieblingsbaum ist eine wildkirsche eigentlich
waren es zwei die nahe beieinander standen
damals als wir uns unterm bienengesumm küssten
 
irgendwer hielt es für eine gute idee leitersprossen
an die stämme zu schlagen mit einem sitzbrett
zwischen den ästen als ruhe- und aussichtspunkt
 
lags an den nägeln jedenfalls ging einer der beiden
bald darauf ein zuerst welkten die blätter verdorrten
die zweige kurze zeit später verlor ich auch dich
 
Hallo Perry,
 
gefällt mir sehr, dein Gedicht 'baumsterben'.
 
Gedanken über das große Baumsterben (incl. dem hemmungslosen Abholzen), festgemacht am 'Tod' eines singulären Baumes, einer Wildkirsche. Mit hineingeflochten, eine Liebesgeschichte, in der das LD zeitnah mit dem Baum stirbt. Wir Menschen sind nun einmal Teil der Natur, können nicht ohne sie leben und auch nicht außerhalb.
 
Auch das Bild von den Leitersprossen, die zu dem Aussichtspunkt führen, spricht mich an. Vermittelt es doch den Eindruck, wir säßen gleichsam auf / über der Natur; doch machen wir uns damit größer als wir sind.
 
Leider scheint es furchtbar schwer zu sein, einen gedeihlichen Umgang mit der Natur zu erreichen, der beiden Seiten eine gute Zukunft ermöglicht: Nutzen statt Ausbeuten. Nachhaltigkeit statt Gewinnoptimierung. Verantwortung statt Gier ...
 
Sehr gern gelesen und sinniert.
 
LG
Berthold
 
Hallo Berthold,
Du hast die verschiedenen Ebenen des Textes gut herausgelesen.
Leben ist immer auch ein Ringen nach einem Sinn bzw. einer Suche nach Lösungen.
Ob wir es noch hinbekommen, die Klimaänderung zu stoppen ist tatsächlich fraglich, vielleicht sollten wir damit beginnen, keine Nägel mehr in Bäume zu schlagen.
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LG
Perry
 
  • Perry
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