Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

betreutes lieben

begierig sehe ich dich die straße entlang kommen
männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
 
dann stehst du vor mir lässt deinen duftmantel fallen
wie ein engel seine flügel wenn er auf der erde landet
ich atme ein und mein gefühlsmelder schlägt alarm
 
ein rasches umfangen deiner taille und meine finger
fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will
langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben
 
Hallo Perry,
 
dein text gefällt mir, sogar sehr gut, aber zwei, drei etwas kritischere Fragen hätte ich schon:
 
1. Warum nicht in die Kategorie "Sinnestanz"? Die Stoßrichtung ist doch ziemlich eindeutig:
 
langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben
Das LI liebt nicht die Person, sondern das, was jetzt gleich i.R. des Hausbesuchs passieren wird. Das ist in Ordnung, aber zusammen mit der ersten Strophe, die auf attraktives, sexuell ansprechendes Äußeres schließen lässt, assoziiere ich "Prostituierte". Wenn das Absicht ist, prima gelungen. Falls nicht, naja..... eine Frau (vermutlich wg. "Männerblicken") könnte auch beleidigt sein, bei dieser Schilderung. 
Randbemerkung: Für dich bin ich doch nur ein Sexobjekt!" - "Aber nein Schatz, das würde ich doch niemals wagen. ich würde nie an dich als Sexobjekt denken. Das käme mir auf keinen Fall in den Sinn." - "Sag mal, was soll das jetzt wieder heißen?"
biggrin.png.88941320b1e828a0e0dc32bfc22f758d.png

 
Wie man's macht, macht Manns verkehrt.
 
LG
 
Ruedi
 
@Frohnatur,
 
gerade "Gefühlsmelder" könnte man auch ziemlich phallisch verstehen: wenn der Zeiger ausschlägt..... (Ferkel bin ich, Ferkel bleib ich).
 
Ein Argument mehr für die Kategorie Sinnestanz.
 
LG
 
Ruedi
 
Hallo Ruedi, hallo Frohnatur,
ich beantworte euere Komms der Einfachheit halber gemeinsam.
Ja der Text laviert zwischen Prostitution und Beziehungsspiel, der Leser darf selbst herauslesen, was er für wahrscheinlicher hält.
Ich selbst favorisiere die Schilderung einer gereiften Liebe, die bei aller Sorge umeinander versucht sich die Leidenschaft zu erhalten.
Obwohl Gerüchten nach künftig auch Bewohnern von Pflegeheimen etc. eine eigene Sexualität mit der dazugehörigen Privatsphäre zugestanden und zugesichert werden soll.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

Danke für euer Interesse und LG
Perry
PS: Ja, Gefühlsmelder "klein geschrieben" hat ein gewisses Augenzwinkern.
 
Hallo, Perry,
 
ich mal wieder.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

 
'Perry]Ja der Text laviert zwischen Prostitution und Beziehungsspiel schrieb:
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
Die zweite Strophe kann ebenfalls so gelesen werden, dass sie im wörtlichen Sinne sein 'helfender Engel' ist - ihr Duft kann lediglich ein Parfüm sein, das sie immer verwendet, das für ihn 'zu ihr gehört'. Ein einsamer, alter Mann, für den sie ein 'Engel des Himmels' ist und 'himmlisch duftet' - jedes Mal, wenn er den Duft einatmet, vertreibt dieser für ihn die Einsamkeit. Sie bringt ganz schlicht - Licht in sein Leben. Auch in dieser Hinsicht kann ein 'Gefühlsmelder Alarm schlagen'.
 
Auch die letzte Strophe kann ich 'ohne Hintergedanken' lesen - wenn ich das möchte. Er - hilft ihr aus dem Mantel. Vielleicht ist Winter, ihre Finger ein bisschen taub und er hilft ihr beim Aufknöpfen? Ja, selbst das 'Umfangen der Taille' muss nicht unabdingbar eine sexuelle Bedeutung haben - er 'lenkt' sie vielleicht nur, möchte freundlich sein, die beiden sind sehr vertraut miteinander, sie pflegt ihn vielleicht schon seit Jahren und er sieht eine 'Tochter' in ihr?
 
Und - natürlich gibt es auch noch eine vierte Lesart: Es handelt sich zwar auch in dieser um eine junge, hübsche Krankenpflegerin - aber der alte Mann ist schwer in sie verliebt. Geht aber vielleicht nicht weiter, als den Arm um ihre Taille zu legen und - vielleicht - nur zu sagen: "Wie schön, dass Sie wieder hier sind, kommen Sie, setzen Sie sich doch erst einmal. Lassen Sie sich aus dem Mantel helfen." Oder etwas in dieser Richtung.
 
Ich glaube, irgendwo hier im Forum schrieb ich bereits etwas über 'Gedichte = Wundertüten'.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

 
LG, erneut gerne gelesen und meine Phantasie schweifen lassen,
 
Anonyma
smile.png.f906b075d0d635c0b59813836a4af7e8.png

 
Hallo Anonyma,
danke fürs intensive Auseinandersetzen mit den Bildern.
Deine Interpretation gefällt mir auch gut, denn gerade in der Pflege sollte möglichst viel Zeit und soziale Nähe normal sein.
Leider haben wir in diesem Bereich gesellschaftspolitisch noch viel zu verbessern.
LG
Perry
 
[QUOTE='Perry]begierig sehe ich dich die straße entlang kommen
männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
 
dann stehst du vor mir lässt deinen duftmantel fallen
wie ein engel seine flügel wenn er auf der erde landet
ich atme ein und mein gefühlsmelder schlägt alarm
 
ein rasches umfangen deiner taille und meine finger
fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will
langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben
[/QUOTE]Hallo Perry,
 
Hach, die letzte Zeile , aber auch so gut , 🙂 … sehe hier ein Arrangement zwischen zwei sich Liebenden oder sich sexy Feilenden oder schlicht ein lebendiges Paar, egal … sie kommt als (vielleicht) Krankenschwester zum Hausbesuch vorbei, ne bestimmte Uhrzeit, er sieht sie schon am Fenster, es klingelt, sie steht vor ihm … und das entknöpfend Wundersame nimmt seinen unentrinnbaren Lauf.
 
Den Titel verstehe ich gar nicht … würde mir 'hausbesuch' genügen, und diese Zeile: und mein gefühlsmelder schlägt Alarm, ist mir persönlich zu umständlich prüde , ;-)
 
Perry, gerne den Hausbesuch insbesondere mit der letzten Zeile beäugt, hi hi … tschüss Frank …
 
-
 
Hallo Frank,
ja Titel sind wohl das Schwierigste an Gedichten, denn sie sollen einerseits Interesse wecken, andererseits aber nicht zuviel verraten.
Dein Vorschlag, den ich auch schon überlegt hatte, würde beides erfüllen.
Was den "Gefühlsmelder" anbelangt, ist dieser tatsächlich etwas zu vordergründig ausgefallen.
Danke für die wertvollen Hinweise, mal sehen was sich noch daraus ergeben wird.
LG
Perry
 
PS: Hier eine mögliche neue Version:
 
 
hausbesuch
 
begierig sehe ich dich die straße entlang kommen
männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
 
dann stehst du vor mir legst deinen duftmantel ab
wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt
erste küsse und das gefühlskino beginnt zu laufen
 
ein rasches umfangen deiner taille und meine finger
fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will
langsam beginne ich unsere rituale zu lieben
 
Hallo Karlo,
genauso ist es, wenn man in all den Jahren viel erlebt hat, braucht man nur die Augen zu schließen (bzw. die Tastatur zu betätigen) und schon fängt das Kopfkino an zu laufen.
wink.png.5c2da39aedefcdb905935b6d57b8e2d5.png

Danke fürs Reflektieren und LG
Perry
 
[QUOTE='Perry]PS: Hier eine mögliche neue Version: 
 
hausbesuch
 
begierig sehe ich dich die straße entlang kommen
männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
 
dann stehst du vor mir legst deinen duftmantel ab
wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt
erste küsse und das gefühlskino beginnt zu laufen
 
ein rasches umfangen deiner taille und meine finger
fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will
langsam beginne ich unsere rituale zu lieben
[/QUOTE]---------------------------------------
 
Hallo Perry,
 
mal meine Idee dazu ; Detail-Sequenzen, vielleicht im Tenor filmisch ./ du kennst dich bzgl der Termini viel besser aus ...
 
 
hausbesuch
 
begierig sehe ich dich die straße entlang kommen
männerblicke folgen dir wie eine hunrige meute ..................... <-- hunrige? hungrige? hurige? , ;-)
dein augenaufschlag zwingt jede ampel auf grün
 
dann stehst du vor mir legst dein durchsicht ab
wie ein engel seine flügel wenn er auf die erde fällt
erste küsse klappe fällt kopfkino kennt den film
 
hände umfangen deine taille die nächste hat finger
fangen an aufzuknöpfen was befreit werden will
langsam beginne ich deine hausbesuche zu lieben ................. <-- ooch, die ’hausbesuche' weg ???
 
-------------------------------
 
Perry, vielleicht ist ja was dabei ... oder ist die Idee zu absurd , ;-) ... wieder ein Tschüss, Frank
 
-
 
Hallo Brigitte,
freut mich, dass Dir das Gedicht gefällt.
LG
Perry
 
Hallo Frank,
auf die Wiederholung des neuen Titels "hausbesuch" im Text möchte ich gern verzichten.
"hunrige" habe ich korrigiert, was nur ein Schreibfehler.
Deine "filmischen" Vorschläge sind durchaus originell (auch lautmalerisch), entsprechen hier aber nicht meiner eher prosaischen Ausrichtung.
Danke fürs Dranbleiben am Text und LG
Perry
 
Zurück
Oben