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Textarbeit erwünscht Das Moor

Der/die Autor/in wünscht sich konkrete Rückmeldungen zur Textgestaltung.
  • gummibaum
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Das Moor

Gar schaurig ist`s im tiefen Moor,
schwarzdunkel in der Nacht.
Die Nebel treten d`raus hervor und Winde streichen sacht.
Schon oftmals irrte Wanders Fuß
und mit verzweifelt Laut,
versank er in der Tiefe - vor der mich ehrlich graut.

Wieviele dort versanken, die zählt kein einziger,
die dort für immer suchen, die findet keiner mehr!
Es ziehrt ihr Grab kein einz`ger Stein,
nicht Blumen und kein Kranz,
die sind für immer ganz allein und auch vergessen ganz.

Bei Licht an jedem neuen Tag besiegt der Mensch das Moor,
er legt es trocken Stück für Stück,
stößt immer weiter vor.
Doch in der Nacht bei Dunkelheit erwacht der alte Feind,
verschlingend einen jeden, der sich hier sicher meint.
 
Hallo blattlaus2,

die Anrede fällt mir nicht ganz leicht, ich hoffe, wir erfahren auch noch deinen bürgerlichen Namen?!

Auf alle Fälle ein herzliches Willkommen!

Dein Debut-Stück hat schon ziemlich viel Form - und dann kommt's drauf an, was du denn genau möchtest.

Ein offensichtlicher Vorschlag wäre, deine 6-zeilige erste Strophe (ich bleib mal bei der ersten) in 8 Zeilen zu schreiben, die Zeilen 1, 3, 5, 7 mit jeweils 8 Silben (= 4 Hebungen, also betonten Silben), die Zeilen 2, 4, 6, 8 mit 6 Silben (= 3 Hebungen).

Wobei der 7. Zeile bisher 1 Silbe nach dem Schema fehlt - außer du arbeitest mit Pausen (sozusagen).

Das ließe sich bestimmt beheben, zusammen mit dem einen Reim, der auch noch fehlt, wenn's ganz ordentlich sein soll.

Da ist noch etwas seltsam mit:
"Die Nebel treten d'raus hervor" - Not-Konstruktion, damit die Anzahl der Silben passt.
Es ginge stattdessen zum Beispiel:
"Die Nebel treten grau hervor" oder "blass" oder ähnlich.

" ... und mit verzweifelt Laut" ist falsche Grammatik, wieder, um den Rhythmus zu retten.
Das sieht man oft, und ich mag es nicht besonders. Meist findet man einen Weg, dass es korrekt ist und natürlich klingt.

"Wanders Fuß" wirst du nicht wirklich gemeint haben?!
Wenn schon, dann mit einem "r" drin: "Wand'rer", was offenbar auch nicht ganz perfekt ist, aber immerhin.

Das sind so meine Gedanken zu deiner ersten Strophe.

Dann besteht die Kunst darin, alles Folgende dem entsprechend zu gestalten, immer 4 Hebungen, gefolgt von dreien.
(Außer wenn du mit einer Abweichung etwas bezweckst / einen Effekt erzielen willst.)

Wenn alles klappt, hast du "Ebenmaß" erreicht, und es ergibt einen harmonischen Eindruck.

Einigen sind solche Erwägungen auch völlig egal, aber du scheinst mir nach guter Form zu streben?!

Und mal sehn, was andere dazu sagen. Die nötige Technik besitzen einige in diesem Forum.

(Ich muss jetzt Karten spielen, sorry.)

Schönen Gruß!
Uwe
 
Hallo, blattlaus2,
hier mal ein Versuch, vielleicht kannst du etwas damit anfangen.
LG g


Gar schaurig ist das tiefe Moor
in sternenloser Nacht.
Der Nebel steigt daraus hervor,
die Windsbraut flüstert sacht.

Schon manchem hat es hier gegraut,
der nachts den Weg nicht fand,
und plötzlich kam ein Schreckenslaut
von dort, wo er verschwand.

Wie viele sanken hier schon ein,
die keiner kennt und sucht?
Sie scheinen ohne Grab und Stein
vom Schicksal wie verflucht.

Bei Licht, am Tage, trocknet man
das Moor jetzt aus mit List.
Doch frisst es nachts noch dann und wann,
den, der zu sicher ist…
 
  • gummibaum
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