Das schönste Buch
verblasste Strahlen
vor geschlossenen Fenstern
die auf bewegte Blicke warten
ferne Welten: mal an, mal aus
perlt dein Lächeln weit hinaus
richtet das Mieder seiner Lider
schlüpft in weichen Glanz
und Glücksgefieder
stille Zeit stummer Spiegel
dealen Blicke unter der Hand
Haselnüsse winken im Sommergold
hegst du von allen Hülsen
das Wort, das niemals Jüngern folgt
fernab vom Trubel falscher Masken
suchst du in mir zu rasten
du bist das schönste Buch
das ich lesen durfte, voller Geist
noch unbeschrieben, heiß gesucht
denn ohne Bücher ist der Leib
bloß Zeitvertreib, bloß Leichentuch
durch dein geheimes Fenster erblüht
Märchenfarben meiner Heimat
so wie deine Haut erglüht
beschert sie mehr als Weihnacht
das nur gefällte Bäume schürt
© j.w.waldeck 2017