Das letzte Instrument ist abgelegt
Die tiefen Wunden sind vernäht
Hinein nun in den roten Schlund der Stadt
kreiselt ein jeder Arzt der keine
Kranken zu versorgen
hat
Meine Versehrte ist die
Mitternacht der Stadt
Sie ist wie eine letzte Hoffnung angebracht
wo einer nichts mehr anderes hat
als dieses allerletzte Feigenblatt
vor dem Bekennen:
Du bist allein
mit diesem allerletzten
Kranken
um den sich tumbe
Dörflermythen
ranken
Er aber schaut wie eine Mitternacht
aus seinem Himmelsdom ins Feuer das
der erste Mensch entfacht
herab
Mit diesem Blick schon hat er alle Medizin verlacht
von der ein jeder Arzt fest glaubt sie habe ihn
zu einem echten Arzt der Stadt
gemacht
Alles Placebo ist bei ihm
dem allerletzten wirklich
Kranken
Du aber bist allein
in dem bekennen und erkannten
daß Deine Medizin nicht heilen kann
Dein Instrument nichts weiter ist als jener primitive Bann
des Dörflers der die Mitternacht besang und glaubte fest daran
damit inmitten einer ganzen Stadt zu
heilen
Wirst Du im greifen dieser Ohnmacht wanken
Wirst Du wie ein echter Arzt am Altar der Substanzen
klammern, schaben, wimmern, danken
Oder wirst Du
schwanken
erkennen, daß er bloß geworden ist zu diesem
Kranken
in den
Gedanken
einer Mitternacht
durch die er vormals kranken mußte, eilen
weil man ihm keinen echten Namen
hingegeben
hat