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Feedback jeder Art Der Baum und ich

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  • Joshua Coan
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Der Baum und ich

Gelehnt an deine Rinde
fühl ich: Du bist
mein unerkannter Bruder,
dessen Sprache ich
vielleicht im Blätterrascheln.
im Ächzen deines Stammes,
vielleicht durch Schweigen
lernen könnte.

Gleichen wir uns nicht
in vielen Lebensbereichen?
Wachsen wir beide nicht
mit Wurzeln in dieser Erde auf?
Erhalten von ihr nicht Nahrung?
Erdulden wir nicht Jahr für Jahr
den kleinen Wintertod,
um aufzuerstehen
in lichtem Hoffnungsgrün,
umrankt von Blüten?

Weisen nicht deine Zweige
und Äste zum Firmament
wie meine geheimen Gedanken?
Wenn deine Haut verletzt,
schickst du Harzblut,
die Wunde zu versiegeln.
Beide leiden wir, erleben durch
Krankheit, Krisen und Stürme
den Widerstand unserer Körper.

Zwar sehen viele dich
als profitablen Werkstoff an,
erkennen nicht,
dass du und sie und ich
Gesetzen unterliegen,
die nicht von Menschenhand,
dass wir nicht wissen,
wann Forstarbeiter und Tod,
uns abholen aus Zeit und Raum.


(„Carolus“ in „poeten.de“ 15.10.2025)
 
Lieber Carolus,

da schließe ich mich dem Kommentar von Lizzy an, wunderbare Zeilen an einen Baum gerichtet.
Bäume sind auch für mich wie Brüder und ich blicke voll Demut zu ihnen auf. Hast du schon mal einen Baum umarmt? Das ist wirklich beruhigend. Nach dem Tod meines Mannes habe ich das getan.

Mit Genuss gelesen
LG Wilde Rose
 
Hallo Carolus,

wie immer schön in Worte gefasst von dir. Mir gefallen alle Vergleiche die du hier aufzählst.
Ich füge aber noch ergänzend hinzu, wie lange es dauert bis ein Baum wächst, und wir unsere
Ziele erreichen, und wie unglaublich schnell all jenes in Minuten oder Sekunden vernichtet werden kann.
Ich denke aber so ist es rechtens gedacht. Denn das Leben ist zum genießen da, mit dem Wachsen. Und
der Tod soll, wenn er denn kommen muss, so schnell vorübergehen wie es kann. Umgekehrt wäre es ja
ein unglaublich langes Sterben und ein blitzschnelles Leben, also genau falsch.
Meine Gedanken dazu. Inspiriert durch deine Zeilen.

LG JC
 
  • Joshua Coan
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