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Feedback jeder Art Der Dichter und die Weberin

  • Ersteller Ersteller Dio
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  • Dio
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Sie blicken müden Mündern gleich.
Gefaltet in die stillen Ecken.
Und außen steif und innen weich.
Verschwiegen. Reich bestickte Decken.
 
Sie trägt das Tuch zur Ecke hin.
Die kleinen Hände beben.
Nach Plaudern stand ihr nie der Sinn
Verschwendung. Nur das Weben.
 
Das leise Weben: Gold in Garn 
vermag die Zeit zu halten.
Und der Geruch von fernem Farn
in überreinen Falten.
 
(So schufen schon die Alten)
 
Das Schweigen kam nicht mit der Zeit.
Es stieg nicht aus der Mühe.
Es kam ganz wie ein Hochzeitskleid
in dunkelblauer Frühe.
 
Und sieht man ihren schönen Mund
so schweigend bei den Falten,
man denkt sich: Der ist müde und
ganz aufgezehrt vom Walken 
 
Der Worte, die sie niemals sprach.
Die in der Kehle stecken.
Und deshalb ist ihr Atem flach.
Und deshalb steift sie
Decken.
 
Sie wissen nicht, dass in der Früh,
der dunkelblauen Frühe,
ein Lachen stieg aus ihrer Müh‘ 
Und sprach zum Kleid: Erblühe! 
 
Die Decken werden Schlüssel sein 
für ihren blinden Dichter.
Und all die feinen Stickereien
in seinem Dunkel
Lichter.
 
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