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Feedback jeder Art Der Ewigen Tochter IX

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In der Höhle des Zauberers ist Ödun wieder damit beschäftigt, im Buch seines Vaters zu lesen. So intensiv und lang anhaltend hat er sich noch nie damit befasst. Irgendetwas muss er hier finden, womit er den Rest des Gewürms da unten seinen Willen aufzwingen kann. Er wird der Herrscher des Tals sein! Ihm werden sie dienen! Daran hat er keinen Zweifel! „Das hier wäre doch was“, murmelt er vor sich hin. „Ein Zauber, der Menschen zu Stein erstarren lässt, ohne dass sie Schaden nehmen! So könnte ich sie mir gefügig machen und immer nur die herumlaufen lassen, welche ich gerade brauche!“ In diesen Gedanken versinkt er noch eine Weile, dann schlägt er die nächste Seite auf.

Tara stürmt wie immer ungestüm voran. Da endet der Weg plötzlich, nein, er ist von einer Menge Geröll verschüttet. „Wir müssen gleich an der Quelle sein“, sagt Carl. „Ja“, antwortet Tara, „so hat der Lakai wohl versucht, den Weg unkenntlich zu machen.“ Paul reicht Anna die Hand: „Komm hier entlang, hier ist der Boden fester und bietet guten Halt.“ Den Beiden vor ihnen ruft er zu: „Passt gut auf, wo hier hintretet, das Geröll hat scharfe Kanten!“ Aber die Warnung kommt zu spät, und ob Tara darauf gehört hätte, ist eine andere Frage. So oder so, nun kniet sie mitten im Geröll, welches unter ihren hastigen Schritten nachgegeben hatte. In ihrer rechten Handfläche sind ein paar blutige Kratzer und als sie aufsteht, klafft ein ordentlicher Dreiangel in ihrer Reithose - zu ihrem Glück ist nicht mehr passiert. Anna nimmt ihre Wasserflasche und spült den Schmutz von Taras Hand: „Nicht, dass du noch eine Entzündung bekommst!“ Dann nimmt sie das Tuch, welches Carl ihr reicht und verbindet damit die Wunde. Tara steht mit gesenktem Kopf da, nicht nur, dass sie für einen unnötigen Aufenthalt gesorgt hat, nein, nun hat Anna auch noch ihr kostbares Wasser opfern müssen! „Nun lass den Kopf mal nicht so sehr hängen, so etwas passiert eben“, sagt Paul, dann steigt er Carl und Anna nach. Tara setzt vorsichtig einen Fuß vor den anderen: „Ja, ja, so etwas passiert eben, aber warum immer nur mir?“ Da bleibt Carl stehen und flüstert ihnen zu: „Da vorne ist das kleine Blau, die Quelle!“ – „Na endlich“, sagt Tara, „das hebt doch gleich wieder die Laune!“ Als sie alle an der Quelle angekommen sind, stellt Carl fest: „Das ist aber verdammt klein, das Blau! Wenn ich mir vorstelle, dass da auch noch Ron und Max ´drunter sein sollen!“ Anna legt ihm die Hand auf die Schulter: „Keine Angst, den beiden geht es gut, soweit man das in dieser Situation so nennen kann. Wir müssen ab jetzt ganz leise sein. Seht mal, hier geht der Weg weiter, der zu der großen Höhle führt. Der Lakai hat gesagt, es ist nicht mehr sehr weit von hieraus. Dort unten um den Felsen herum, dann muss der Eingang schon zusehen sein.“ Alle folgen mit den Augen dem schmalen Pfad bis zur Biegung. „Denkt an unseren Plan! Ganz wichtig ist, dass der Zauberer mein Gesicht nicht sieht“, flüstert Anna. „Denn so, wie ich seine Augen sehen konnte, hat er auch mich gesehen. Ihr Drei müsst dafür sorgen, dass der Zauberer genau zwischen mir und dem großen Bergkristall steht. Dann geht hoffentlich alles ganz schnell.“ Tara zuckt mit den Schultern: „Das kann doch so schwer nicht sein!“ Carl geht als erster los, gefolgt von Tara und Paul. Anna läuft hinten, immer Deckung hinter Paul suchend.
Kurz vor dem Höhleneingang bleiben sie stehen und rücken ganz dicht zusammen. Dann zählt Paul mit den Fingern bis drei – los! Carl und Tara stürmen mit lautem Geschrei in die Höhle, dicht gefolgt von Paul! Eigentlich müsste der Zauberer schon vor Schreck tot umfallen, aber den Gefallen tut er ihnen nicht. Ödun dreht sich schwungvoll um, streckt seine Arme aus, spricht eine kurze Zauberformel und Carl und Tara erstarren zu Stein! Paul hat blitzschnell reagiert und ist hinter einem Felsblock in Deckung gegangen. Der Zauberer hat ihn nicht gesehen, ansonsten würde er wohl nicht so triumphierend lachen. Nun fängt er auch noch an zu tanzen, immer um die Versteinerten herum. Paul gibt Anna ein Zeichen, dass es gleich losgeht. Als der Zauberer ihm das nächste Mal den Rücken zudreht, springt Paul auf ihn und wirft ihn zu Boden. Anna stellt sich so auf, dass der Bergkristall ihr gegenüber und die miteinander Ringenden genau dazwischen sind. In diesem Moment stößt Ödun Paul von sich und erblickt Anna! Diese Augen – er ist wie erstarrt! Anna hält ihr Amulett in ihren Händen und richtet es nun auf den Zauberer. Auf Ödun`s Brust erscheint ein kleiner, aber hell strahlender Punkt, der schnell wächst und bald seien ganzen Körper einnimmt. Ödun rührt sich nicht. Er kann nicht begreifen, was hier gerade geschieht.
Anna spricht derweil mit fester, klarer Stimme:

Wellen aus Licht wallen hienieden
Schließen die Dunkelheit ein
Wellen aus Licht bringen den Frieden
Du sollst erlöset nun sein

Da durchdringt Ödun dieses immer heller werdende Licht und verbinde tsich mit dem Bergkristall. Ein Lichtblitz erhellt die Höhle plötzlich und so stark, dass Anna und Paul ihre Augen schließen. Als sie sie wieder öffnen, sind sie allein in der Höhle. War es das? Ist es vorbei? Paul kommt hastig auf Anna zu: „Alles in Ordnung? Geht es dir gut?“ Anna umarmt ihn: „Ja, alles ist wieder gut!“ – „Uns geht es auch gut“, melden sich Carl und Tara. „Hört mal“, sagt Tara, „das klingt wie Wasserrauschen!“ –„Ron und Max“, ruft Carl, nimmt Tara bei der Hand und rennt los. Paul hält Anna immer noch fest in seinen Armen: „Sag mal, stand das wirklich im Legendenbuch, wie du den Zauberer besiegen kannst?“ Anna schließt ihre Augen: „Nein, das hat mir meine Mutter im Traum erzählt.“
Als Carl und Tara an der Quelle ankommen, haben Ron und Max ihre Wasserflaschen gefüllt und wollen gerade zu den Salzhöhlen aufbrechen. Sie wundern sich, wo die Beiden so plötzlich herkommen und wie überschwänglich sie begrüßt werden. „Tut euch was weh oder ist euch schwindlig?“, fragt Tara. „Danke der Nachfrage, Prinzessin, aber es ist alles in Ordnung“, antwortet Ron höflich. „Nur eines ist eigenartig“, sagt Max, „ich hätte schwören können, als wir hier ankamen, war die Sonne bereits am Untergehen!“ Da sprudelt es aus Tara heraus, so dass selbst Carl nicht mehr zu Wort kommt, und sie redet und redet…
Auf dem Weg zurück zur Quelle fällt Paul auf einmal auf: „Wo ist eigentlich dein Amulett, Anna?“ – „Wieder bei meiner Mutter. Sie wird es gut aufbewahren, für den Fall, dass es irgendwann wieder gebraucht wird.“ Da werden sie von den anderen entdeckt. Carl und Tara winken ihnen freudig zu und Ron sagt zu Max: „Was machen denn auch noch die beiden hier oben?“ Das ist das Stichwort für Tara, um ihnen die Ereignisse der letzten 24 Stunden weiterhin nahe zu bringen. Paul und Anna gehen langsam und vorsichtig voraus über das Geröll in Richtung Salzhöhlen, die Anderen folgen ihnen, immer noch den Worten von Tara ungläubig und verwundert lauschend.
Helene und Prisca sitzen auf der Decke neben dem verwaisten Seil. „Hast du das gesehen? Er ist einfach verschwunden“, flüstert Helene. „Und hast du auch den weißen Blitz gesehen?“, fragt Prisca. „Ja, und dann war er weg! Das heißt also, der Zauberer ist besiegt! Hoffentlich geht es allen gut. Wo sie nur bleiben?“ Mit diesen Worten steht Helene auf und geht aus den Höhlen, gefolgt von Prisca. Schweigend stehen sie beieinander und schauen den Weg entlang, der zur Quelle führt.

Auch im Tal hat die Vernichtung des Zauberers seine Wirkung schon gezeigt. Als Adele den Audienzsaal betritt, ist der Ältestenrat und der König schon mitten in der Beratung. Sie sind so in das Wassermangelthema vertieft, dass der König vor Schreck zusammenzuckt und aufspringt – dabei hat Adele sich nur vor ihm verbeugt. „Eure Majestät, verzeiht, dass ich hier so eindringe!“ Bei diesen Worten huscht ein Lächeln über des Königs Gesicht. Nur die alte Lehrerin, die gute Adele spricht ihn so an. Wieder mit ernster Mine sagt er zu ihr: „Wenn du hier herkommst, Adele, gibt es etwas noch Wichtigeres als das, worüber wir gerade reden!“ Adele schaut in die Runde: „Ihr könnt eure Ratssitzung beenden, denn das Wasser ist schon wieder auf dem Weg ins Tal!“ Alle Augen sind auf Adele gerichtet. Wie kann sie so etwas behaupten? Es wird unruhig im Saal! Alle stellen ihre Fragen gleichzeitig! Da hebt der König die Hand und gebietet somit Ruhe. Dann wendet er sich an Adele: „Würdest du uns das bitte erklären!“ Adele beginnt mit einem Ausflug in die Geschichte ihres Reiches, dabei gibt sie sich große Mühe, diesen so kurz wie möglich zu halten. Es folgen Erläuterungen über den Blauen Zauber und über Anna, der Ewigen Tochter, und ihr Amulett. Als Adele an dem Punkt ankommt, wer mit Anna in das Randgebirge gezogen ist, muss der König sich setzen. „Da der Blaue Zauber verschwunden ist, müssen die Sechs den Zauberer vernichtet haben“, beschließt Adele ihre Rede. „Und wenn ich einen Vorschlag machen darf“, dabei schaut sie zum König. Dieser nickt, immer noch etwas um die Nase, ihr zu: „Bitte, Adele.“ - „Ich würde mich jetzt auf den Weg zum Gebirge machen, um unsere Helden gebührend zu begrüßen!" - "So soll es sein!"

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