Die Amsel in Angst und der Ikarus
Als Ikarus flog mit den künstlichen Flügeln,
da musste ihn doch die Vernunft ziemlich zügeln.
Und drängte ihn stets der Drang nach noch mehr,
denn die Freiheit hoch oben, die schmeckte ihm sehr.
Als kam er dann bald an eine Eiche noch zart,
auf deren Ästen ein Nest von den Vöglein ward.
Und flog er vorbei, da hielt er kurz inne
und sah einen einz'gen Vogel noch drinne.
Drum sprach nun der Mensch zu dem Vogel im Nest,
ob ihn seine Mutter wohl nach draussen nicht lässt?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er verletzt wär und könnte nicht fliegen,
ob Mutter nun weg wär um Bandagen zu kriegen?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er wohl krank ist und hustet so schwer,
denn Fliegen mit Husten, das ginge nicht mehr?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er wohl schmollt, denn die Brüder und Schwestern
bekamen mehr Würmer beim Essen wohl gestern?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
"Nun verratet mir schon, warum ihr dort sitzt!
Und schaut mal zu mir, der jetzt Freiheit besitzt.
Denn der Mensch wohl an sich, der die Freiheit noch sucht,
der ist wohl für immer am Boden verflucht.
Und ich der sie hat, der kann ab jetzt leben.
Und ich würde die Gabe für gar nichts mehr geben."
"Und werde ich am Himmel sein,
dann ist die ganze Freihiet mein.
Doch sollte ich das nun erwägen,
muss ich die Sehnsucht von mir legen.
Und kämen mir dann wohl die Tränen.
Wonach sollte ich mich dann bloß sehnen?"
Und lange flog der Ikarus.
Und lange ging er nicht zu Fuss.
Und flog er dann in seiner Tör-
ichtkeit wohl hoch und hoch und höh'r.
Als Ikarus flog mit den künstlichen Flügeln,
da musste ihn doch die Vernunft ziemlich zügeln.
Und drängte ihn stets der Drang nach noch mehr,
denn die Freiheit hoch oben, die schmeckte ihm sehr.
Als kam er dann bald an eine Eiche noch zart,
auf deren Ästen ein Nest von den Vöglein ward.
Und flog er vorbei, da hielt er kurz inne
und sah einen einz'gen Vogel noch drinne.
Drum sprach nun der Mensch zu dem Vogel im Nest,
ob ihn seine Mutter wohl nach draussen nicht lässt?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er verletzt wär und könnte nicht fliegen,
ob Mutter nun weg wär um Bandagen zu kriegen?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er wohl krank ist und hustet so schwer,
denn Fliegen mit Husten, das ginge nicht mehr?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
Und ob er wohl schmollt, denn die Brüder und Schwestern
bekamen mehr Würmer beim Essen wohl gestern?
"Nein", hat er gemeint
und verneint.
"Nun verratet mir schon, warum ihr dort sitzt!
Und schaut mal zu mir, der jetzt Freiheit besitzt.
Denn der Mensch wohl an sich, der die Freiheit noch sucht,
der ist wohl für immer am Boden verflucht.
Und ich der sie hat, der kann ab jetzt leben.
Und ich würde die Gabe für gar nichts mehr geben."
"Und werde ich am Himmel sein,
dann ist die ganze Freihiet mein.
Doch sollte ich das nun erwägen,
muss ich die Sehnsucht von mir legen.
Und kämen mir dann wohl die Tränen.
Wonach sollte ich mich dann bloß sehnen?"
Und lange flog der Ikarus.
Und lange ging er nicht zu Fuss.
Und flog er dann in seiner Tör-
ichtkeit wohl hoch und hoch und höh'r.