Die Salweide I
groß. knorrig und mächtig,
gealtert in Würde,
du Seele von Baum.
Heimat von Meisen und Finken,
zugleich schützender Raum.
Jahrzehnt für Jahrzehnt
bedächtig Generationen
begleitet, mit Kühle und Schatten
im Sommer gedient, wütende Winde
von Hof und Haus abgeleitet.
Am Winterende
mit leuchtenden Blüten
dem Schwarm der Bienen
die Tafel voller Nektar bereitet.
Mit einzigem Summen
der Himmel zu Gast bei dir.
Sommers wuchsen
deine Zweige immer weiter
hin zum Licht, manche wurden
schwerer, brachen leider
in des Herbsten Stürmen..
Deine Rinde jetzt
rissiger, gefurcht.
Kürzlich gebrochen
ein schwerer Ast,
andre werden folgen,
träger dein Lebenssaft.
Weißt du, wieviele Sommer
du noch erhoffen kannst,
bevor ein Wintersturm dich fällt?
Schau ich dich an, weiß ich,
was mich erwartet in kalter,
sturmbedrohter Welt.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 18.10.2025)
groß. knorrig und mächtig,
gealtert in Würde,
du Seele von Baum.
Heimat von Meisen und Finken,
zugleich schützender Raum.
Jahrzehnt für Jahrzehnt
bedächtig Generationen
begleitet, mit Kühle und Schatten
im Sommer gedient, wütende Winde
von Hof und Haus abgeleitet.
Am Winterende
mit leuchtenden Blüten
dem Schwarm der Bienen
die Tafel voller Nektar bereitet.
Mit einzigem Summen
der Himmel zu Gast bei dir.
Sommers wuchsen
deine Zweige immer weiter
hin zum Licht, manche wurden
schwerer, brachen leider
in des Herbsten Stürmen..
Deine Rinde jetzt
rissiger, gefurcht.
Kürzlich gebrochen
ein schwerer Ast,
andre werden folgen,
träger dein Lebenssaft.
Weißt du, wieviele Sommer
du noch erhoffen kannst,
bevor ein Wintersturm dich fällt?
Schau ich dich an, weiß ich,
was mich erwartet in kalter,
sturmbedrohter Welt.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 18.10.2025)