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Feedback jeder Art Die weise Frau

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Nun sitze ich hier, sehe aus dem Fenster

Und höre sie rufen und läuten, die Ahnengespenster.

Was sind das bloß für unfassbare Tage,

an denen nichts unbeantwortet bleibt, nicht eine einzige Frage.

Schon immer wünscht ich mir eine urweise Instanz, die aus mir herausliest die brennende Frage, in deinem wilden Tanz

bevor ich sie selbst laut heraus sage.

Eine Großmutter, voll Weisheit, die in Rätseln spricht,

dessen Lösung mein Herz dann voller Gefühl herunterbricht.

Voll Mystik und Magie und Zauberei wie noch nie.

Ich wollte staunen und aufschauen.

Stattdessen, hatte ich stets das Gefühl, ich muss auf mich selber bauen.

Es brachte mich weit,

sparte mir mit vielen Erfahrungen Zeit.

Doch damals tat es weh, auch wenn ich weiß, dass ich deshalb heut als dieser Mensch hier steh.

Ich wollte klein sein mit riesigen Augen, die die Weisheit aus den Geschichten der Frauen unserer Familie heraussaugen.

Sie arbeiteten stets viel.

Und wollt ich bei ihnen sein, sie sehen, sie riechen, sie spüren und lieben, dann musste ich mit in das Spiel.

Ich fühlte mich recht fremd in der Familie,

wollte immer viel wissen über die Geschichten meiner Urgroßmutter vom Kriege.

Doch bekam ich nur eine und immer dieselbe.

Ich hüllt sie in kostbares Goldgelbe.

Diese eine Geschichte, die mich erinnerte an Ahnen.

An Vorfahren, an Menschen, die in meiner Blutlinie, vor uns da waren.

Irgendwo dort musste sie doch sein?

Ich sah zart einen Schein. Von der einen Frau, auf die ich in dieser Familie aufbau.

Wie weit muss ich zurück?

Wo finde ich mit kindlichen großen Augen dieses Glück?

Diese Würde, der Anmut, der Edel, die Weisheit, die Gnade, der Stolz, weit mehr Lebenserfahrung als in jedem alten Holz.

Ich kann sie nun sehen, nach so vielen Jahren ist es geschehen.

Ich muss nicht mehr suchen.

Fühle mich richtig an diesem Ort, spüre die Magie in jedem Wort.

Ich kenne nicht ihren Namen, doch ich seh ihr Gesicht,

ich rieche ihren Duft und fühle ihre Geschicht.

Ich bin so froh, dich endlich zu sehen.

Fühle mich, als könnte ich zum ersten mal stehen.

Nicht taumelnd, nicht wankend,

kein bisschen schwankend.

Ich stehe ganz fest, stabil in Balance und sehe diese riesige Lebenschance.

Ich sehe ihre Augen und möchte alles daraus in mir aufsaugen.

Es ist ein riesen Geschenk.

Ich spüre Luft und Freiheit in jeder Zelle, jedem Knochen und jedem Gelenk.

Es ist eine ungeheurer Präsenz und sie schenkt mir endlich meine irdische Existenz.
 
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