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Feedback jeder Art Drogenkinder

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  • Jürgen
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Sindy, armes Drogenkind.
Kindheitsträume sind verweht im Wind.
Einmal wolltest du es nur probieren.
Damit deine verletzte Seele auskurieren.
Nur einmal deine Sorgen vergessen.
Die Familie, die aufhörte eine Familie zu sein,
ließ dich mit deinen Sorgen allein.
Einmal ist keinmal, der Kreislauf beginnt.
Drogen, Entgiftung, immer wieder Drogen.
Die Zeit, sie verrinnt.
Täglich auf der Straße, für Drogen auf dem Strich
Von allen benutzt, keiner liebt dich.
Nächte ohne Drogen, sie sind eine Qual.
Im Leben hattest du nur einmal die Wahl.
Aus dieser Hölle gibt es kein zurück.
Zerstört sind die Träume von Liebe und Glück.
Du stehst auf eigenen Füßen.
Sie sind öfters schwach.
An manchen Tagen fehlt dir zum schlafen,
über dem Kopf das Dach.
Sindy, die Nächte sind dunkel, die Nächte sind kalt.
Im Kreislauf der Drogen, wird keiner alt.
Eine Träne läuft über dein fahles Gesicht.
Eine Träne, die uns in das Gewissen spricht.
Wir aber verstehen ihre Sprache nicht.
Eine Armee von Drogenkindern schreitet auf uns zu.
Wir wollen nicht helfen, sehen drüber weg, wollen unsere Ruh.
Spießer halten ihre Augen fest verschlossen.
Nichts sehen, nichts hören, unverdrossen.
Dealer frohlocken, es klingen ihre Kassen.
Kinder gehen zu Grunde,
Kinder, die ihre Kindheit mit großen Schritten verlassen.
Körperlich am Ende und psychisch zerstört.
Wir haben ihre Schreie nach Liebe
und Geborgenheit nicht erhört.

© Jürgen Rüstau
 

Rosis Themen
Lieber Jürgen!
Dieses Gedicht hat mich zutiefst berührt. Denn ja, unsere Gesellschaft sieht über den Drogenkonsum im viel zu frühen Alter einfach hinweg und wir müssen unbedingt etwas dagegen tun.

Als junge Erwachsene wurde ich auch viel in meiner Jugend schon in frühen Jahren damit belästigt und es wird immer mal gesagt „Na komm, hab dich nicht so!“, als ob es etwas unmenschliches wäre, wenn man es nicht machen würde. Und dieses Normalisieren müssen wir echt verhindern.

Was ich vielleicht noch als Idee für dein Gedicht geben könnte, ist es in Strophen aufzuteilen, damit dieser Prozess mit den Abschnitten darin deutlicher hervorgehoben wird. Aber sonst gefällt mir dieses Gedicht sehr!

Liebe Grüße und weiter so!
Rosi
 

Arwens Themen
Dein Gedicht berührt. Es schreit leise – und gerade deshalb ist es so laut. Du gibst den Sprachlosen eine Stimme, den Übersehenen ein Gesicht, und rufst eindringlich zum Hinschauen auf. Die Verse sind bildstark, die Reime wirken roh und unmittelbar.Ein kraftvoller, aufrüttelnder Text mit viel Tiefgang und einem klaren Aufruf zur Menschlichkeit. Bitte schreib weiter – solche Stimmen brauchen wir.
Ein kleiner sprachlicher Hinweis: An einigen Stellen würde ein rhythmisches Glätten oder ein etwas klarerer Satzbau die Wirkung noch verstärken – ohne die Dringlichkeit zu verlieren. Aber gerade das Ungeglättete macht den Text auch authentisch.
 
Recht herzlichen Dank für Eure Kommentare. Ja, in der Tat habe ich es schon einmal ausprobiert dieses Gedicht durch Strophen zu strukturieren. Habe es dann doch wieder in die alte Form gebracht. Es sollte, meiner Meinung nach, wie aus einem Guss rüber gebracht werden und deshalb auch etwas weniger geglättet. Vielen Dank auf jeden Fall an Euch für Eure Hinweise.
Liebe Grüße Jürgen
 
  • Jürgen
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