Aktuelles
Gedichte lesen und kostenlos veröffentlichen auf Poeten.de

Poeten.de ist ein kreatives Forum und ein Treffpunkt für alle, die gerne schreiben – ob Gedichte, Geschichten oder andere literarische Werke. Hier kannst du deine Texte mit anderen teilen, Feedback erhalten und dich inspirieren lassen. Um eigene Beiträge zu veröffentlichen und aktiv mitzudiskutieren, ist eine Registrierung erforderlich. Doch auch als Gast kannst du bereits viele Werke entdecken. Tauche ein in die Welt der Poesie und des Schreibens – wir freuen uns auf dich! 🚀

Feedback jeder Art Ein Abend mit dir

Hier gelten keine Vorgaben mit Ausnahme der allgemeinen Forenregeln.
  • Jürgen
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 51
    Aufrufe
  • Teilnehmer

Ein toller Abend,
was will ich mehr.
Essen, Wein, Freunde,
ich brauch‘ es so sehr.
Stunden geredet,
Musik pur und du.
Auf dem Boden gelegen,
ich hörte dir zu.
Reden am Abend, reden in der Nacht,
es hat mich dir viel näher gebracht.
Eine wahnsinnige Nähe und doch Distance.
Darf ich dich bitten um noch einen Tanz?
Dem Tanz der Tänze,
allein nur mit dir.
Ein Leben auf der Überholspur,
nicht im irgendwo, sondern heute und hier.
Du bist gegangen, ich blieb allein zurück.
Spürte ein Druck zwischen Magen und Herz.
Nenne es einfach nur Glück.


© Jürgen Rüstau
 
Hallo Jürgen,

du hast hier einen ganz besonderen Moment eingefangen. Diesen Rausch aus Nähe, Gespräch, Musik und Emotion. Die Stimmung ist durchweg intensiv und zugleich zurückhaltend formuliert, was den Text besonders macht. Vor allem die Wendung „wahnsinnige Nähe und doch Distance“ bringt die Ambivalenz zwischen Verbundenheit und Zurückhaltung sehr schön auf den Punkt.

Ich habe das Gedicht sehr gerne gelesen, weil es von klaren Bildern geprägt wird: Essen, Wein, Freunde... ein vertrauter Kreis, der sofort emotional einlädt. Die Zeile „Auf dem Boden gelegen, ich hörte dir zu“ ist sehr stark und schon (fast?) intim, konkret und sagt mit wenigen Worten viel über Vertrauen und Offenheit.

Die letzten Verse bringen einen Bruch, fast wie die Stille nach dem Sturm: Der Druck zwischen „Magen und Herz“ ist eine feine Metapher für das Nachhallen von Nähe und Verlust. Allerdings ist die Schlusszeile „Nenne es einfach nur Glück“ für mich ein wenig rätselhaft. Sie kontrastiert mit dem Alleinsein? Ist es Glück in der Erinnerung, im Erlebten, oder im Schmerz?

Insgesamt: Ein berührender Text mit starker Atmosphäre und leiser Melancholie. Die Stärke liegt in der Direktheit und im Mut zur Emotion.

Das Gedicht zu lesen war eine schöne Erfahrung, vielen Dank!

Gruß,
Chris
 
Hallo Chris, herzlichen Dank für Deine Rezension. In der Tat war ich am Ende erst einmal wieder allein, wie es sich nach den meisten Treffen auch folgerichtig ist, aber überwiegend breitet sich das Positive, ein Glücksgefühl aus. Und das ist auch gut so.
Viele Grüße Jürgen
 
  • Jürgen
    letzte Antwort
  • 2
    Antworten
  • 51
    Aufrufe
  • Teilnehmer
Zurück
Oben