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Feedback jeder Art Ein Nahtoderlebnis, Ballade aus Wasser und dem Licht

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Ein Nahtoderlebnis

Im Jahr 2002 traf das Jahrhundert-Hochwasser auch uns in Eilenburg, bei Leipzig. Ich verlor alles – Hab und Gut, Sicherheit, und auch mein seelisches Gleichgewicht. Mit jedem weiteren Tag nach der Flut wurde meine Depression drückender.

Als das Wasser sich endlich zurückzog, begann ich, unseren Keller zu räumen. Das Holz war vom Wasser zersetzt – ich arbeitete dennoch weiter, Tag für Tag. Wenige Tage später erkrankte ich. Es war eine seltene, schwere Lungenentzündung. So schlimm, dass ich hätte sterben können.

Im Krankenhaus hatte ich dann – im Schlaf – ein merkwürdiges Erlebnis. Ich befand mich in einem langen, weißen Gang, durchflutet von warmem, hellem Licht. Und obwohl ich nicht wusste, was geschah, hatte ich keinerlei Angst. Im Gegenteil: Ich war frei – von jeder Last, jeder inneren Enge. Alles war leicht. Geborgen. Ich lief weiter, Schritt für Schritt, den Gang entlang.

Dann kam ich zu einer Biegung – und wachte auf.

Ich fragte mich: Was war das eben? Es war so schön. Warum konnte es nicht immer so friedlich sein? Frei von Schmerzen, frei von all den dunklen Gedanken. Ich war beinahe enttäuscht, dass ich nicht bleiben durfte.

Aber etwas blieb: die Erkenntnis, dass da vielleicht noch etwas kommt – nach dem Tod.

Mit den Jahren, begleitet vom „Engel des Wandels“, schwand meine Angst vor dem Ende. Und heute weiß ich: Der Tod ist nicht das Ende. Vielleicht ist er nur der Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo ThaiChiMaster,

sehr gern habe ich deine Geschichte gelesen.

Ich hab schon mehrere Berichte über Nahtoderfahrungen gesehen und eine Frau aus dem Bekanntenkreis hatte selbst eine solche. Alle beschreiben dieses unglaubliche Gefühl der Geborgenheit und dieses helle wohltuende Licht am Ende des Weges. Es muss ein unglaublich schöner Zustand sein. Es wäre schon toll, wenn das nicht das Ende wäre.

Deine letzten beiden Zeilen

"Der Tod ist nicht das kalte Ende-
er ist das Licht nach langer Nacht."

finde ich besonders schön.

LG Wilde Rose
 
Hallo ThaiChiMaster,

ich habe Deine Geschichte und Dein Gedicht auch sehr gerne gelesen. Ich würde nie behaupten, dass mit dem Tod alles endet. Woher will man das denn wissen? Niemand, der das irdische Leben verlassen hat, kann darüber berichten, außer man hatte, so wie Du, ein Nahtoderlebnis. Davon habe ich auch schon gehört.

Liebe Grüße
Moni
 
Hey Master
Ich glaube wir brauchen keine Angst vor dem Ende zu haben. Beschreibt es doch einfach das Wertvolle im Leben, auch bei Höhen und dem Tal der Tränen.
So wie wir agieren bei Tag, so gehört auch der Scheintod der Nacht zu uns. Wir üben das Leben und gleichzeitig üben wir auch den Abschied. Manchmal denke ich auch jetzt gerade hast du den Blütenduft der Seele verpasst, wenn irgendetwas so geschieht wie man es sich gerade nicht wünscht. Danach allerdings kann ich die schönen Augenblickliche wieder genießen
 
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