Ring, du von Gold, erfreue mein Auge mit Glanz und mit Strahlen,
wie nur die Sonne es kann. Herrin der Schönheit erlisch
bei diesem Anblick des ewigen Runds – aus Tränen der Götter
einst gefertigt – und schau: Meine Gedanken verzehr‘n
einzig nur sich nach dem Handschmuck, welcher die lieblichen Damen
ziert – ob die Muse der Kunst oder die Göttin des Glücks!
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Appendix – Epigramm II: Der Friede
Friede heißt Ruhe in Seele und Herz! So sagten es früher
die, die von Weisheit erfüllt lehrten, was richtig und falsch.
Denn es wütet rein gar nichts auf Erden so blind und so tobend
wie der entflammte Hass! Drum muss zerspringen der Zorn
schallend in tausende Scherben, die sanfte Schimmer der Hoffnung
würden entsenden darauf, dass nimmer Schwerter gekreuzt,
nimmer die Mutter muss trauern um zahllose Töchter, die wichen,
noch der Vater den Sohn schreiend beklagen, der fiel!
Freude regierte sodann im Frieden die jubelnden Massen,
welche befreit vom Tod preisten den lieblichen Sieg.
Niemand mehr müsste den Kummer zehrender Sorgen ertragen,
wenn in den Tälern der Zeit endlich die Rachsucht verging‘
(die den Menschen so lange geplagt hat mit Neid und mit Argwohn)
unbemerkt und ganz still, ohne gespieltes Lebwohl.
Aber wann wird es die Menschheit begreifen, was doch ein einz’ger
längst schon erträumt und ersehnt? Wann kommt der goldene Tag?
wie nur die Sonne es kann. Herrin der Schönheit erlisch
bei diesem Anblick des ewigen Runds – aus Tränen der Götter
einst gefertigt – und schau: Meine Gedanken verzehr‘n
einzig nur sich nach dem Handschmuck, welcher die lieblichen Damen
ziert – ob die Muse der Kunst oder die Göttin des Glücks!
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Appendix – Epigramm II: Der Friede
Friede heißt Ruhe in Seele und Herz! So sagten es früher
die, die von Weisheit erfüllt lehrten, was richtig und falsch.
Denn es wütet rein gar nichts auf Erden so blind und so tobend
wie der entflammte Hass! Drum muss zerspringen der Zorn
schallend in tausende Scherben, die sanfte Schimmer der Hoffnung
würden entsenden darauf, dass nimmer Schwerter gekreuzt,
nimmer die Mutter muss trauern um zahllose Töchter, die wichen,
noch der Vater den Sohn schreiend beklagen, der fiel!
Freude regierte sodann im Frieden die jubelnden Massen,
welche befreit vom Tod preisten den lieblichen Sieg.
Niemand mehr müsste den Kummer zehrender Sorgen ertragen,
wenn in den Tälern der Zeit endlich die Rachsucht verging‘
(die den Menschen so lange geplagt hat mit Neid und mit Argwohn)
unbemerkt und ganz still, ohne gespieltes Lebwohl.
Aber wann wird es die Menschheit begreifen, was doch ein einz’ger
längst schon erträumt und ersehnt? Wann kommt der goldene Tag?