Erstaunen
Ein Mann, hoch betagt und schon naht seine Stunde,
der Tod sagt: „Mein Freund hiermit endet die Runde,
nun ist Schluss mit lustig, ich bring dich zum Höchsten!“
„Den gibt es doch gar nicht, du willst mich nur trösten,
an so einen Quatsch glaub ich nicht!“
Schon lässt sich von weitem ein Lichtstrahl erkennen,
da muss er den Schöpfer beim Namen wohl nennen,
er ist stark geblendet vom Licht.
„Dass es Dich wollt geben, wie sollt ich das ahnen,
ich bitt dich, o, Herrgott, zeig mit mir Erbarmen!“
„Dass Ich existier, wolltest du nicht verstehen,
du trautest den Augen, die sehn, was sie sehen,
schlugst Zeichen von Mir in den Wind!
Du hast Mich verspottet, sogar oft negiert,
im Grunde dich nur für dich selbst interessiert
und irrtest durchs Leben gar blind!“