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Feedback jeder Art Es, das Nichts

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  • J.W.Waldeck
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Es, das Nichts
 
In einer höheren Ordnung
wird alles gleich
herrscht keine Richtung
zerstört nichts
den Frieden des Chaos
 
in einem tieferen Sinn
ist es egal
sinnlos oder nicht
Schatten oder Licht
nicht einmal Zeit
 
in einem anderen Sein
war, wird, ist
ohne zu scheinen
in allem lebendig
es, das Nichts
 
 
(Serie: Gebete vom anderen Ufer)
 
Lieber Peter ich habe mir öfters schon die Frage vorgelegt (da ich gelegentlich auch über das nichts schreibe und es mir noch aus der Unendlichen Geschichte nachhängt) ob „das Nichts“ als absolut nicht mit „das All“ gleichzusetzen wäre.
 
 Hier rückst du das nichts in die Nähe der Lebendigkeit und grenzt es noch einmal gegen sich selber ab: ES , das nichts. 
 
ich lese es als Ausdruck der noch gestaltlosen Schöpfungskrsft die gleichzeitig so vieles sein kann (synchronizität!) und doch gestaltlos bleibt bevor sie sich ins „Sein kleidet“. 
 
mes compliments
 
Dio 
 
 
 
Ein recht philosophischer Text, lieber Ponorist.
Religiösen Vorstellungen nach, herrscht ursprünglich ein Chaos, in welches eine höhere Instanz Ordnung bringt.
Dies, besser gesagt, die Wirkung solcher Handlung wird von dir infrage gestellt.
Und zwar gleich in der ersten Strophe: 
 
"Nichts zerstört den Frieden des Chaos."
 
Somit stellst du nicht nur die überlieferten Theogonien sondern überhaupt die Entstehung und Evolution des Lebens bis hin zum Homo Sapiens infrage, der sich jetzt nach dem Sinn des Ganzen fragt und sich eine Rückkehr zum ursprünglichen Zustand wünscht.
Mit dem persönlichen Tod erfüllt sich dieser Wunsch für alle Individuen. 
Im Grunde, außer uns Menschen, ist die Natur, die Naturwelt, mit sich selbst zufrieden.
Was uns Gottähnlich und unglücklich macht ist aber die Fähigkeit zu denken, das Wissen um unsere Vergänglichkeit.
Das ist es, was im Genesis mit Adam und Eva im Paradies gezeigt wird: Sie waren glücklich bis sie von der verbotenen Frucht kosteten. Damit wird der Übergang von dem tierischen, unschuldigen Zustand zum denkenden Wesen gezeigt. Das Denken ist unser Verhängnis.
Diese Fähigkeit hat mich eben von dem von dir gepriesenen "Nichts" abgebracht.
 
Ordnung setzt Struktur voraus. Aber das Nichts ist wohl strukturlos.
Ordnung ist ein Begriff der relativen Welt. Aber das Nichts ist wohl absolut.
In einem allumfassenden und alldurchdringenden Sinn und Sein ist das Nichts
wohl den Dingen gemein und deren Struktur entwickelnd
in ein Werden hinein, das Es besitzt, das von Nichts berührt und bewegt ist.
Wie ein Gott ist das Nichts, Der in allem west.
 
Herzlich,
Thomkrates
 
 
 
In einer höheren Ordnung


wird alles gleich...


 


...in allem lebendig


es, das Nichts
 
 
Das Nichts, lieber Peter,
hier ja nun wieder mal,
von dir beschrieben
einfach genial,
doch was einem
dazu noch einfällt,
das Nichts kann nicht
einfach nur Nichts sein,
denn was es so begleitet,
wohl zu jeder Nachdenkzeit,
von dem, der an jener leidet,
ist letztlich die Dunkelheit,
eine doch dunkle Ahnung,
von dem, was es nun ist
umhüllt das Geheimnis
des zu bedenkenden Nichts,
ein  Geheimnis, das den Denker
wohl niemals mehr ruhen lässt,
bis er sich gewahr wird vielmehr,
ja, das Nichts ist doch das Es,
zeitlos getragen, zu jeder Zeit
und für immer stets erhaben
in der dunkelsten Dunkelheit,
dafür viele Worte zu früher Zeit,
hier mal spontan gegeben,
geniales Gedicht Peter,
gern nachgedacht
wie auch gelesen,
und dir hier nun
schönen Tag
mal eben.
 
LG  Ralf
 
Oh wow, so viele interessante Meinungen und Aspekte zum Nichts, ich bin begeistert und überrascht... herzlichen Dank erstmal.
 
In einem anderen Gedicht
Ja, in diesem Zusammenhang wirkt es schon wie eine andere Realität, liebe @Amadea. Aber ist dazwischen ein Nichts?
 
Man kann eben nicht zweimal in den gleichen Fluß steigen.
Ganz sicher nicht, @WF Heiko Thiele, da stimme ich dir zu. Kann man auch zwei Mal etwas gleich "nicht tun"?
Mein Gedicht ist inspiriert von einem Gedanken an den Unterschied zwischen etwas, was nicht ist und dem "Nichts" als eine Art Zustand.
 
ob „das Nichts“ als absolut nicht mit „das All“ gleichzusetzen wäre.
Alles oder Nichts sozusagen.. Ja, @Dionysos von Enno das macht absolut Sinn. Wenn es keine Unterschiede gibt, im Zustand, Richtung, Zeit usw., ist es nicht mehr zu unterscheiden (vorausgesetzt, es gibt noch eine wahrnehmende Instanz).
 
Hier rückst du das nichts in die Nähe der Lebendigkeit und grenzt es noch einmal gegen sich selber ab: ES , das nichts. 
Unbedingt; ich finde, wir befinden uns in einem friedlichen Universum. Alles strebt entropisch zu einem Zustand vom Wegfall aller Kräfte und Gegenkräfte. Oberflächlich betrachtet klingt das zwar tot, aber andererseits überwindet dieser Wegfall auch das Sterben. Ein etwas seltsamer Schwebezustand in der Vorstellung.
 
Somit stellst du nicht nur die überlieferten Theogonien sondern überhaupt die Entstehung und Evolution des Lebens bis hin zum Homo Sapiens infrage
Ja, es gibt viele solcher Vorstellungen vom Chaos und Schöpfer usw. @Carlos, ich stelle an diesem Punkt die Wertung eines solchen Konstrukts infrage. Die idealisierte Vorstellung vom gestaltenden Gärtner gegenüber einer Natur, die sich selbst reguliert und dadurch eine Schönheit höherer Ordnung schafft, käme in diesem bespielhaften engen Rahmen mit sich selbst aus.
Deine Idee von der unglücklichen denkenden Gottheit finde ich verlockend, aber sie ist vermutlich nicht so einfach. Die Geschichte vom Garten Eden ließe sich durchaus weiter phantasieren, wenn man davon ausginge, dass diese menschlichen Wesen nicht nur durch Bedürfnisse gelenkt sind und diese reflektieren, sondern auch verstehen, annehmen und transformieren können. So gesehen erzählt sie auch von der menschlichen Psyche (aka Gott) und ihren triebhaften Abspaltungen und deren inneren Konflikten (aka Adam & Eva). Die Auflösung würde dann östlichen Glaubensvorstellungen folgen, die in der Bibel nicht stehen.
 
Wie ein Gott ist das Nichts, Der in allem west.
Deiner Logik folgend, lieber @Thomkrates, wäre eine solche Gottheit ebenfall strukturlos und wir wären wieder beim Alles-oder-Nichts, wie von Dio vorgeschlagen. Vielleicht ist das der Grund, warum Pantheismus von den meisten christlichen Serviervorschlägen abgelehnt wird - aber das muss ja jeder für sich selbst entscheiden. Vielen Dank für deinen Impuls.
 
ein  Geheimnis, das den Denker


wohl niemals mehr ruhen lässt,


bis er sich gewahr wird vielmehr,


ja, das Nichts ist doch das Es,


zeitlos getragen, zu jeder Zeit


und für immer stets erhaben


in der dunkelsten Dunkelheit
Vielen Dank für deine ersehnte Gedicht-Antwort, lieber @Ralf T.. Das Nichts steckt voller Geheimnisse und Überraschungen, je nachdem, was man in das Nichts hineinschmeißt. Begreifen werden wir es wohl erst dann können, wenn wir selbst mit ihm Eins werden.
 
Herzlichen Dank auch an alle Anderen für's Lesen und Liken*.
 
VLG Euer Peter
 
 
*) @eve@Donna@Herbert Kaiser@anais@Miserabelle@Andreas@Joshua Coan@J.W.Waldeck@Darkjuls
 
Oja, das Nichts. Existiert das im Realen. - Meine Vermutung: Nein.
Was hingegen existieren kann, ich das "Nicht". Als die Menge des nicht existierenden als Gegensatz zu der Menge des existierenden.
Ein "Gegenstand" kann existieren, oder auch nicht existieren. Aber um nicht existieren zu können, muß es die Möglichkeit geben, daß er existieren kann. Das heißt, wenn etwas unter keinen Bedingungungen existiert, dann kann er aber auch nicht nicht existieren. (Hier bitte keine doppelte Nerneinung verstehen!)
 
LG, Heiko
 
Etwas, was uns Menschen grundsätzlich von den Tieren unterscheidet, ist, dass wir, anders als sie, nicht direkt andere Tiere roh essen. 
Ursprünglich war es wahrscheinlich nicht anders als wie bei den anderen Tieren: Was ergriffen und getötet wurde wurde auf der Stelle verzehrt.
Mit der Entdeckung des Feuers eröffnete sich der Weg der Zivilisation. 
Die Sprache, ursprünglich nur ein paar Lauten, entwickelte sich langsam, zuerst um die Existenz wichtigster Sachen der Umwelt zu bezeichnen, um darüber, auch ohne die Präsenz des Gemeinten,  Anderen zu berichten.
Eins der ersten Wörter müsste "Wasser" gewesen sein. 
Wenn Wüstenbewohner immer wieder das sahen, was wir "Fata Morgana" nennen, ein schillernder See, und immer wieder dorthin rannten und eine Enttäuschung erlebten, da müssen sie das Wort NICHTS erfunden haben.
 
Laut Sartre, "Nichts" ist die Unmöglichkeit, eine Grenze zwischen einem und dem folgenden Moment zu ziehen.
 
 
Bei der Urfurz-Theorie, upps ich meine Urknall-Theorie, geht man ja von der Singularität aus. Das alles in Gottes Darm auf einem Punkt konzentriert war und bereit in die "Leere" geblasen zu werden. Aus Gottes analen die Geschichte des Universums sozusagen. 
Das ist langsam alles Überholt und Physiker von Heute suchen nach besseren Erklärungen, eben jene Singularität zu überwinden. Eine Theorie ist, dass alles aus einem Schwarzen Loch entstand. Somit geht man davon aus, dass IMMER etwas dagewesen sein muss um eingesaugt und an anderer Stelle wieder herausgeschleudert zu werden. Eine Singularität ist in einem Schwarzen Loch nicht möglich, da alles was hinein kommt, sich immer schneller dreht und niemals an einem Punkt zusammen kommen kann, also stößt es sich genau an dieser Stelle wieder ab und wird wieder hinausgeschleudert. Die Frage nach dem Nichts erledigt sich somit, da das "Nichts" nur eine "geliehene" Existenz besitzt, und zwar im fehlen von Etwas. Das Nichts ist, weil etwas nicht ist. Nur deswegen ist es da. 
Also ist Gott nicht nur derjenige mit mit dem ersten Arschloch... nein, er ist nur EIN Arschloch! Das Schwarze Loch aus dem alles entstand. 
Ich find diese Theorie besser, denn sie macht einen "Schöpfer" der am "Ur-Anfang" stand, obsolet. Wir Menschen glauben nur gerne an einen Anfang, weil wir an unsere eigenen Leben denken und wissen das wir nicht für immer bewusst sein können. Daher übertragen wir "Bewusstsein" gerne auf das Ewige. 
Ich hoffe du kannst mit meiner Erklärung was anfangen. Darauf lasse ich mich aber nicht festnageln! Kann sein das ich Morgen schon wieder andere Erklärungen hab und mir alternative Erklärungsmodelle besser gefallen. Das ist das Schöne im Gegensatz zur Religion, die Wissenschaft ist frei sich zu entwickeln, genau wie die Kunst und die Philosophie, die sich nie festlegen muss. Und sie darf sich Fehler eingestehen und sich selbst überholen. 
 
LG JC
 
Das Nichts vergisst uns nicht.
Ich denke zudem nicht in höheren und niederen Ebenen
sondern denke in Zusammenhängen.
Daraus ergibt sich oft mehr als das Gleiche
aus irdischen Zwängen.
 
Das wars, das mir durch die Birne ging.
Gerne gelesen mit allen Pro-Thesen.
 
LG.
Waldeck
 
 
  • J.W.Waldeck
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