fee - fie - foe - fum

[Perry]

wand um wand bekleidest du mit frühem grün
kletterst an dachrinnen und gebälk empor die
die dich einst pflanzte schaut von oben herab
 
dreispitzige jungfer du erfreust mich von nah
mit sommerlichem bienengesumm und weit
mit herbstlich rot leuchtendem blattgestöber
 
im späten winterlicht überziehst du das haus
mit märchendunklem gezweig es scheint als
reiche es bis zum himmel ich rieche ihre hand

 

[Yue]

[QUOTE='Perry]die dich einst pflanzte schaut von oben herab
[/QUOTE]Das hat etwas Göttliches und das wird in der Schlusszeile, meinem Empfinden nach, auch wieder aufgegriffen.
 
Auch wenn ich durchaus erkennen kann, was eigentlich wahrscheinlich gemeint war, gefällt mir diese hintergründige Lesart irgendwie sehr.

 

[Perry]

Hallo Sushan,
 
Du bist durchaus auf der richtigen Spur, denn was sich vordergründig als Wilder Wein rankt ist hintergründig als Sehnsucht nach derjenigen gedacht, die die dreispitzige Jungfernrebe einst geplanzt hat. Jetzt reicht sie -wie in dem Märchen "Hans und die Bohnenranke"- fast bis zum Himmel.
Der Titel stammt übrigens aus dem Märchen:
 
 
Fee! Fie! Foe! Fum!
 
Ich rieche Menschenfleisch
 
Sei es am Leben oder tot ...
Danke fürs Interesse und Hineinspüren.
LG
Perry

 

[Carry]

Hallo Perry,
 
dieser Text ist sehr wehmütig aber auch irgendwie schmerzhaft tröstlich.
 
Dreispitzige Jungfernrebe war mir bislang kein Begriff aber Dank deiner Worte und Mr. Google habe ich etwas Wissenswertes erfahren.
Das macht deine Texte, unter anderem, sehr lesenswert.
 
Lieben Gruß
Carry

 

[Perry]

Hallo Carry,
mittlerweile hat die Jungfernrebe bereits 2 Seiten meines Hauses "eingekleidet" und ist ein toller Blickfang.
Danke fürs Interesse und LG
Perry