Hallo Berthold,
Deine Gedanken gefallen mir, das ist eine schöne Darstellung. Geben ist eine eigene Art von Reichtum im Leben..
Ich hatte bei diesem Text überhaupt nichts materielles im Sinn, mehr die zwischenmenschlichen Dinge. Jemandem ein Lächeln geben, Vertrauen, Zuspruch usw..
In der Entstehung aus der Erfahrung heraus, wie sich die "Schönheit des Gebens" umkehren kann, wenn einem nur genommen wird, wenn man geben muss was man nicht zu geben bereit ist, wenn dieses Geben bedeutet sich selbst etwas nehmen zu müssen. Etwas an Vertrauen, Schutz, Sicherheit, Unschuld, Hoffnung usw.. Das sind Dinge, die aus meiner Sicht durch "einander Geben" gestärkt werden sollten, und nicht weniger werden.
Deswegen "und ich um der Welt Schönheit zu geben, nicht mir selbst diese nehmen muss".
Ja, das Wort "zaghaft" am Anfang spielt darauf an, dass es nach solchen Erfahrungen erst mal schwieriger ist zu vertrauen, zu geben - zu geben aus freien Stücken.
Und dennoch bleibt der Impuls, den wahren Kern des Gebens weiter zu tragen, weiter zu geben.
Was das Geben und Nehmen materieller Dinge betrifft stimme ich deinen Ausführungen ganz zu, denn auch hier sollte Geben ja mehr als eine Geste sein. Das wertvolle darin zu erkennen kann so manche Tage heller machen.
Der Bettelgang der buddhistischen Mönche hat ja eine uralte Tradition, und auch in unser heutigen Zeit finde ich es schön zu sehen, dass Menschen noch bewusst Freude am Geben haben und zugleich umgekehrt, dass jede Gabe nicht als selbstverständlich gesehen wird. Ein starkes Zeichen für die Welt..
LG
Lichtsammlerin