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Feedback jeder Art Herbstwind – ein stiller Lehrer (Prosa)

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Ein leises Herbststück über Abschied ohne Drama,
spätes Licht – und die kleine Wärme, die bleibt.


Wir sind Takt, nicht Dirigent.


Dunkle Herbstlandschaft mit weichem Goldschimmer am Horizont; geschwungene Windlinien ziehen über das Bild, dazwischen goldene Blätter – ruhig, klar, zurückgenommen  @Andreas Holleman

Der Sommer verneigt sich, würdevoll.
Eine letzte Südbrise streicht über die Halme,
als wolle sie den Glanz noch einmal zurückgeben.
Die Wälder leuchten in Rot und Bernstein –
kein Trotz, ein Triumph des Abschieds.
Erde und Laub duften; fern probt ein Kamin sein Versprechen.

Schon treiben mausgraue Westwinde Blätter wie gestrandete Gedanken.
Am Fenster tropfen Linien – träge, leise, ohne Drama.
Eos zögert. Das Licht kommt später, dünner, blasser.
Der Himmel bleibt geschlossen, und die Tage werden stumpf.

Unter tief jagenden Wolken schrumpft der Mensch.
Der Ostwind richtet nicht; er erinnert: Wir sind Takt, nicht Dirigent.
Die Natur fragt nicht nach Bedeutung.
Sie geschieht – und spiegelt unser Werden, Zögern, Rückzug.

Dann erhebt sich der Nordwind, schneidend.
Die Bäume stehen wie Gerippe; jeder Ast schreibt Kälte.
Der Atem wird kurz, der Blick klar.
Helios schließt das goldene Auge.
In der Dämmerung beginnt ein anderes Sehen:
Nicht Eroberung – Lauschen.

Ich suche die Intimität der Nacht,
ein knisterndes Feuer, das nicht nur wärmt, sondern erinnert:
Draußen darf alles vergehen, wenn drinnen ein Funke bleibt.
 
Hi @Driekes

...zauberst bunte Bilder in meinem Kopf, von Abschied in bunten Farben... Mit verhallender Wärme, welche sich langsam zurückzieht und der Kälte das Zepter übergibt.
Du spielst hier sehr schön mit den Wörtern und erweiterst damit das Verständnis für die sich verabschiedende Jahreszeit.

Wir sind Takt, nicht Dirigent.

Ist für mich der Aussagekräftigste Satz. Er zeigt das ganze Dilemma unserer Existenz...

Danke für deine Gedanken in meinem Kopf!!!
 
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