Herzschnitzerei
Ich glaube, ich hab‘ auch mein Herzschlag verloren.
So schnitz‘ ich mir diesen aus Eichen zurecht.
Wer wird auch schon wirklich mit Herzen geboren.
Wer fühlt auch die Liebe. Für wen ist sie echt.
Ich glaube, ich hab‘ schon mein Herze verdorben.
Und hab‘ ich es wirklich. Ein bisschen verlegt.
Das Herze ist slawisch. Und spricht es zu Sorben.
Die Augen germanisch. Was scheinbar mich prägt.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag erfunden.
So gäb‘ es rein gar nichts. Damit es nur schlägt.
Doch fühl‘ ich mich trotzdem den Feldern verbunden.
Denn sah ich nie Farben. Die Barnim nun trägt.
Es scheint so, als hätt‘ ich den Herzschlag entrissen.
Und bleibt dann ein Stücken der Liebe zurück.
Ich lebe, doch schein‘ ich, was war, auch zu missen.
Ich möchte mehr Nächte. Als Hoffnung und Glück.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag erschlagen.
Und liegt mir nichts ferner, als einen zu leihen.
Ich möchte bloß Weiten. Kein Fürchten vor Tagen.
Vergib‘ mir, doch werd‘ ich mir nimmer verzeihen.
Ich glaube, ich lass‘ doch nur Herzen verhungern.
Sie atmen und sehen sich an Barnim schon satt.
Wer möchte schon leben und treiben und lungern.
Doch werden Gesichter stattdessen mehr matt.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verschenken.
Dann lass‘ ich hier wirklich. Im Walde mein Teil.
Ich möchte bloß weichen und treiben. Nicht denken.
Doch gibt es kaum Freiheit im Leben derweil.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag verstoßen.
Beschlagen die Tränen auf Augen wie Tau.
Wer hat auch schon ehrlich, die Zähren vergossen.
Ich kenne schon vieles. Doch gar nichts genau.
Ich glaube, ich hab‘ auch mein Herzschlag vergiftet.
Vielleicht auch verbunden, erschlagen, ertränkt.
Und gibt es ein Kriege, der Frieden auch stiftet.
Doch haben wir beide. Das Schicksal verdrängt.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verbieten.
Ich glaube, ich weiche vor Erden schon fort.
Wer lebt auch im Leben. Und wer in Gebieten.
So bleib‘ ich nicht lange. Nicht ewig im Ort.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verpfänden.
Denn schnitz‘ ich mir diesen seit Zeiten zurecht.
So halt‘ ich das Holz schon seit Wochen in Händen.
Doch irgendwie formt sich das Stücken zu schlecht.
Ich glaube, mein Herzschlag ist wirklich verklungen.
Ich schneide, doch werden die Kanten nicht rein.
Doch irgendwie wirkt nun. Mein Herze zersprungen.
So bild‘ ich mir notfalls den Herzschlag auch ein.
04.07.2025
Eberswalde / Barnim
[25 / 52]
Ich glaube, ich hab‘ auch mein Herzschlag verloren.
So schnitz‘ ich mir diesen aus Eichen zurecht.
Wer wird auch schon wirklich mit Herzen geboren.
Wer fühlt auch die Liebe. Für wen ist sie echt.
Ich glaube, ich hab‘ schon mein Herze verdorben.
Und hab‘ ich es wirklich. Ein bisschen verlegt.
Das Herze ist slawisch. Und spricht es zu Sorben.
Die Augen germanisch. Was scheinbar mich prägt.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag erfunden.
So gäb‘ es rein gar nichts. Damit es nur schlägt.
Doch fühl‘ ich mich trotzdem den Feldern verbunden.
Denn sah ich nie Farben. Die Barnim nun trägt.
Es scheint so, als hätt‘ ich den Herzschlag entrissen.
Und bleibt dann ein Stücken der Liebe zurück.
Ich lebe, doch schein‘ ich, was war, auch zu missen.
Ich möchte mehr Nächte. Als Hoffnung und Glück.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag erschlagen.
Und liegt mir nichts ferner, als einen zu leihen.
Ich möchte bloß Weiten. Kein Fürchten vor Tagen.
Vergib‘ mir, doch werd‘ ich mir nimmer verzeihen.
Ich glaube, ich lass‘ doch nur Herzen verhungern.
Sie atmen und sehen sich an Barnim schon satt.
Wer möchte schon leben und treiben und lungern.
Doch werden Gesichter stattdessen mehr matt.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verschenken.
Dann lass‘ ich hier wirklich. Im Walde mein Teil.
Ich möchte bloß weichen und treiben. Nicht denken.
Doch gibt es kaum Freiheit im Leben derweil.
Ich glaube, ich hab‘ nur mein Herzschlag verstoßen.
Beschlagen die Tränen auf Augen wie Tau.
Wer hat auch schon ehrlich, die Zähren vergossen.
Ich kenne schon vieles. Doch gar nichts genau.
Ich glaube, ich hab‘ auch mein Herzschlag vergiftet.
Vielleicht auch verbunden, erschlagen, ertränkt.
Und gibt es ein Kriege, der Frieden auch stiftet.
Doch haben wir beide. Das Schicksal verdrängt.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verbieten.
Ich glaube, ich weiche vor Erden schon fort.
Wer lebt auch im Leben. Und wer in Gebieten.
So bleib‘ ich nicht lange. Nicht ewig im Ort.
Ich glaube, ich müsste mein Herzschlag verpfänden.
Denn schnitz‘ ich mir diesen seit Zeiten zurecht.
So halt‘ ich das Holz schon seit Wochen in Händen.
Doch irgendwie formt sich das Stücken zu schlecht.
Ich glaube, mein Herzschlag ist wirklich verklungen.
Ich schneide, doch werden die Kanten nicht rein.
Doch irgendwie wirkt nun. Mein Herze zersprungen.
So bild‘ ich mir notfalls den Herzschlag auch ein.
04.07.2025
Eberswalde / Barnim
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