Das Glück der Eltern ist grenzenlos
Die Mutter trägt ein Balg im Schoß
Der Vater erbt eine Villa mit Garten
Beide können es kaum noch erwarten
Die Sonne verblutet im Abendrot
Ein sinnloser Streit, der Vater tobt
Während sie die Stufen meistern,
schlägt die Mutter schreiend aus
Er tut es ihr gleich und schlägt zurück
Da stürzt sie hinab, bricht sich das Genick
Stille im Raum, groß seine Augen,
vorbei der Traum
(Was nun? Was nun? Was soll ich jetzt nur tun?)
Zerstückelt Mutti mit der Axt
und steckt die Teile in einen Plastiksack
Eine dunkle Wolke schiebt sich vor den Mond
So wird die Tat im finstern vollbracht
In einer grausamen Gewitternacht,
hört man ihn im Garten graben
Wirft die Schaufel in die Ecke
und geht schlafen
Monate vergehen, voller Angst und Schrecken
Stimmen flüstern aus dem leeren Kinderzimmer
In seinen Träumen hört er Gejammer und Gewimmer
Selbst sein Spiegel flüstert ins Ohr
(Du bist verloren, dein Geheimnis wird bald entdeckt!)
Und der Revolver lockt verführerisch
Er geht nach oben, setzt sich an den Tisch
öffnet die Schublade...
Ein lauter Knall schreckt die Krähen aus dem Garten
Und aus weichem Boden, wächst eine Blume,
neben der alten Eiche empor
Einer meiner ersten Texte aus dem Jahr 2006
Und auch so ziemlich der Einzige von damals, der bis heute überlebt hat
Ein wenig aufgebessert, aber sonst im großen und ganzen unverändert