Im Heim
Schritt für Schritt
schlurft der Alte
den Flur entlang.
Verschlossen
die Tür nach draußen.
Wandert zurück, wieder
und wieder, hin und her.
Tage und Wochen,
manche voller Wut, saß er
lesend Buchstaben, fügte sie zu
anderen, Laute zu Lauten,
zu Wörtern, die er nicht mehr verstand.
Längst waren Psyche und Bewusstsein
in unbekanntes Dunkel abgedriftet.
Sein Blick erfasst Umgebendes
nicht mehr. Nur manches Mal,
wenn eine Melodie
aus seiner Zeit erklingt,
dann bleibt er stehen, atmet tief,
ein Lächeln im Gesicht,
bevor er Schritt für Schritt
stockend den Flur entlang
die Tür nach draußen sucht.
(„Carolus“ in „poeten.de“ 08.12.2025)