JUDASHERZ
Ce qu'il y a de bien avec la poésie, c'est qu'on
peut s'y suicider sans se faire mal.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir beide dem Muster.
Vergib‘ mir den Herzschlag, da ich ihn nun gar nicht verdien‘.
Die Nächte verblassen, doch wirken die Träume bewusster.
Ich glaube, wir sterben. Weil ich doch im Leben erschien‘.
Verzeih‘ und vergib‘ mir. Denn kommen die Tage nun näher.
Ich glaube, wir sterben. Doch glaub‘ ich nicht wirklich daran.
Dein Lächeln wie Honig. Doch werden die Zeiten bloß zäher.
Erhängte sich Judas. Weil scheinbar die Reue gewann.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir beide den Träumen.
Und laufen die Tränen wie Regen den Bordstein entlang.
Verwelken schon Rosen, sodass uns die Dornen nun säumen.
Ich liebte ein Mädchen, das niemals mir gehören darf.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir schlichtweg den Sitten.
Ich war auch nie wichtig. So werd‘ ich das niemals auch sein.
Verzeih‘ mir. Ich atme, so mach‘ ich tagtäglich den Fehler.
Erhängte sich Judas. Und sterben wir gar nicht allein.
Erhängte sich Judas. Doch bleib‘ ich vielleicht ein Philister.
Ich schreibe Gedichte. Auch wenn man die Lyrik nicht braucht.
Doch irgendwie fehlen dem Herzen die ganzen Register.
Erhängte sich Judas. Durch Reue und Schmerzen betaucht.
Erhängte sich Judas. Nun rühren uns scheinbar drei Dinge.
Die Liebe, der Freitod und letztlich, grundsätzlich der Kuss.
Das Schreiben heißt sterben. In Versen der Selbstmord gelinge.
Erhängte sich Judas. Und formen wir beide den Schluss.
Erhängte sich Judas. Doch bleib‘ ich vielleicht ein Philister.
Vergib‘ mir den Herzschlag, ich sterbe ein wenig im Traum.
Das Lachen und Weinen sind mehr als nur schöne Geschwister.
Und sind wir dann fertig. Dann sind wir der Judas im Baum.
13.07.2025
Eberswalde / Barnim
[34 / 52]
Ce qu'il y a de bien avec la poésie, c'est qu'on
peut s'y suicider sans se faire mal.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir beide dem Muster.
Vergib‘ mir den Herzschlag, da ich ihn nun gar nicht verdien‘.
Die Nächte verblassen, doch wirken die Träume bewusster.
Ich glaube, wir sterben. Weil ich doch im Leben erschien‘.
Verzeih‘ und vergib‘ mir. Denn kommen die Tage nun näher.
Ich glaube, wir sterben. Doch glaub‘ ich nicht wirklich daran.
Dein Lächeln wie Honig. Doch werden die Zeiten bloß zäher.
Erhängte sich Judas. Weil scheinbar die Reue gewann.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir beide den Träumen.
Und laufen die Tränen wie Regen den Bordstein entlang.
Verwelken schon Rosen, sodass uns die Dornen nun säumen.
Ich liebte ein Mädchen, das niemals mir gehören darf.
Erhängte sich Judas. Nun folgen wir schlichtweg den Sitten.
Ich war auch nie wichtig. So werd‘ ich das niemals auch sein.
Verzeih‘ mir. Ich atme, so mach‘ ich tagtäglich den Fehler.
Erhängte sich Judas. Und sterben wir gar nicht allein.
Erhängte sich Judas. Doch bleib‘ ich vielleicht ein Philister.
Ich schreibe Gedichte. Auch wenn man die Lyrik nicht braucht.
Doch irgendwie fehlen dem Herzen die ganzen Register.
Erhängte sich Judas. Durch Reue und Schmerzen betaucht.
Erhängte sich Judas. Nun rühren uns scheinbar drei Dinge.
Die Liebe, der Freitod und letztlich, grundsätzlich der Kuss.
Das Schreiben heißt sterben. In Versen der Selbstmord gelinge.
Erhängte sich Judas. Und formen wir beide den Schluss.
Erhängte sich Judas. Doch bleib‘ ich vielleicht ein Philister.
Vergib‘ mir den Herzschlag, ich sterbe ein wenig im Traum.
Das Lachen und Weinen sind mehr als nur schöne Geschwister.
Und sind wir dann fertig. Dann sind wir der Judas im Baum.
13.07.2025
Eberswalde / Barnim
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