Jugendliche aus der Perspektive eines Alten
Nein! Um Himmelswillen!
Ich beneide sie nicht
um die wohlgeformten Körper
mit ihrem festen Fleisch!
Im Gegenteil: Freue mich über
frische Gesichter mit wachem Blick,
über den Schwung von Augenbrauen,
und Lippen, über warme, weiche Haut.
Gönne ihnen von Herzen ihr derzeitiges Wohlgefühl,
denk ich an die hohen Zeiten ihrer Liebe,
die herben Schicksalsschläge, ihr Suchen,
ihre Enttäuschungen, Erfolge und Niederlagen.
Viele finde ich hinter Supermarktkassen,
in Dienstleistungszentren, Verwaltungen,
Großraumbüros, Montagehallen und sonst wo.
Neugierig, offen und lebendig treten sie an.
Sie wollen ihre Qualitäten und sich selbst
Schritt für Schritt kennenlernen.
Gerne wüsste ich, was sie vom Leben,
ihrer Umwelt, ihrer Zeit erwarten.
Bin Jahrzehnte zuvor unwissend durch die Jahre
meines jugendlichen Frühlings gestolpert.
Ohne Ende schien Leben mir, wollte nicht wissen,
was mich im Herbst meiner Jahre erwartet.
Sterben und Tod lagen außerhalb meiner
Gedankenwelt. Dazwischen immer wieder Freuden,
von Schmerzen durchmischt. Die eigene Lebenszeit
aber verrann fast unbemerkt wie Sand in der gläsernen Uhr.
Ein Blick aus dem Fenster: Ringsum alles grünt
und blüht. Sollen sie ihren Lebensfrühling genießen!
Mögen ihre Träume nicht durch Eruptionen
des Weltschicksals zugeschüttet werden wie damals
die unsrigen unter Trümmern des Krieges!
(„Carolus“ in „poeten.de“ 04.06.2025)
Nein! Um Himmelswillen!
Ich beneide sie nicht
um die wohlgeformten Körper
mit ihrem festen Fleisch!
Im Gegenteil: Freue mich über
frische Gesichter mit wachem Blick,
über den Schwung von Augenbrauen,
und Lippen, über warme, weiche Haut.
Gönne ihnen von Herzen ihr derzeitiges Wohlgefühl,
denk ich an die hohen Zeiten ihrer Liebe,
die herben Schicksalsschläge, ihr Suchen,
ihre Enttäuschungen, Erfolge und Niederlagen.
Viele finde ich hinter Supermarktkassen,
in Dienstleistungszentren, Verwaltungen,
Großraumbüros, Montagehallen und sonst wo.
Neugierig, offen und lebendig treten sie an.
Sie wollen ihre Qualitäten und sich selbst
Schritt für Schritt kennenlernen.
Gerne wüsste ich, was sie vom Leben,
ihrer Umwelt, ihrer Zeit erwarten.
Bin Jahrzehnte zuvor unwissend durch die Jahre
meines jugendlichen Frühlings gestolpert.
Ohne Ende schien Leben mir, wollte nicht wissen,
was mich im Herbst meiner Jahre erwartet.
Sterben und Tod lagen außerhalb meiner
Gedankenwelt. Dazwischen immer wieder Freuden,
von Schmerzen durchmischt. Die eigene Lebenszeit
aber verrann fast unbemerkt wie Sand in der gläsernen Uhr.
Ein Blick aus dem Fenster: Ringsum alles grünt
und blüht. Sollen sie ihren Lebensfrühling genießen!
Mögen ihre Träume nicht durch Eruptionen
des Weltschicksals zugeschüttet werden wie damals
die unsrigen unter Trümmern des Krieges!
(„Carolus“ in „poeten.de“ 04.06.2025)