
Die Sonne stirbt am Hügel.
Kein Glanz. Kein Gnadenlicht.
Nur kaltes Knacken im Geäst —
als zitterte die Erde.
Vom Hang her Hufschlag.
Metall in der Luft —
die Hecken halten den Atem an.
Aus aufgesprungenen Grabplatten
kriecht die Schattenbrut.
Höllenglut flackert; kalte Seelen
tanzen einen Reigen ohne Takt.
Glockenstahl zerreißt die Stunde.
Leere Augen – schwere Leiber
schleifen über nasse Erde;
der Friedhof flüstert Namen.
Fahl fällt der Mond. Ein Wolf
reißt die Stille auf wie nasse Leinwand.
Die Bäume kauern.
Auf schäumendem Schimmel,
die Mähne blutverschmiert,
tritt er hervor: Gevatter Tod –
Die Sense hoch — Funken im Luftzug.
Die Erde bebt: Risse laufen
wie schwarze Adern ins Feld.
Ein Atemzug — und Fäden reißen.
Schwefel steht in der Kehle.
Vom Hexenbaum stiebt Geflüster,
ein Kranz aus Krähen zieht seine Runden.
Das Dunkel gibt den Takt —
blind hetzt die Jagd.
Purpurnes Halbdunkel: Dämmerung.
Die Sonnenglut stößt die Brut
zurück in Stein und Staub.
Hüterinnen des Lichts streuen ihr Leuchten
in den abkühlenden Atem der Nacht.
Der Tag kehrt ein — und dennoch:
unter der Zunge bleibt
ein Hauch von Asche.
Am Fenster ein Kratzen,
das keiner hört.
Illustration:
KI-generiert (eigene Vorgabe)
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