Kastenkultur
Ich öffne vorsichtig und zögernd die Schublade nur einen Spalt weit auf. Hineinzuschauen fällt schwer. Kein Licht erhellt das Innere. Ich schiebe die Schublade wieder zu. Sie knarzt ein wenig. Der alte kleine Schrank hat drei Schubladen und zwei Türen, die mit Spiegeln versehen sind. Er steht auf dem Speicher und ist somit ein wahrer Dachbodenfund. Ich stehe vor ihm und er steht vor mir. Stumm schauen wir uns an. Mit meinem Taschenlampenlicht versuche ich Helle ins spärlich beleuchtete Dunkel zu bringen. Doch meine Funzel ist eine einfache und nicht eines dieser High End Produkte, die selbst das Tageslicht in den Schatten stellen können. Gut, meine Neugierde lässt mir keine Wahl und öffne eine der beiden Türen. Zumindest versuche ich es, denn mein zufälliger Blick in den Spiegel rät mir davon ab. Das Spiegelbild ist unansehnlich. Auch das Säubern der verschmutzten Spiegelfläche bringt keine wesentliche Verbesserung. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Es kommen schadhafte Stellen zu Tage und machen es somit unmöglich Teile des Spiegelbilds zu erkennen. Scheiß Spiegel. Genau wie bei der Schublade vermute ich, dass die Schranktür verzogen sein wird und rucke kräftig an ihr um sie zu öffnen und finde mich augenblicklich auf dem Hintern wieder und zufällig, oder doch wie von Geisterhand, schieben sich die Schubladen aus dem Kasten in die Freiheit und lassen mich auf Zeugnisse eines längst vergangenen Lebensstils schauen.
© Sternwanderer
Ich öffne vorsichtig und zögernd die Schublade nur einen Spalt weit auf. Hineinzuschauen fällt schwer. Kein Licht erhellt das Innere. Ich schiebe die Schublade wieder zu. Sie knarzt ein wenig. Der alte kleine Schrank hat drei Schubladen und zwei Türen, die mit Spiegeln versehen sind. Er steht auf dem Speicher und ist somit ein wahrer Dachbodenfund. Ich stehe vor ihm und er steht vor mir. Stumm schauen wir uns an. Mit meinem Taschenlampenlicht versuche ich Helle ins spärlich beleuchtete Dunkel zu bringen. Doch meine Funzel ist eine einfache und nicht eines dieser High End Produkte, die selbst das Tageslicht in den Schatten stellen können. Gut, meine Neugierde lässt mir keine Wahl und öffne eine der beiden Türen. Zumindest versuche ich es, denn mein zufälliger Blick in den Spiegel rät mir davon ab. Das Spiegelbild ist unansehnlich. Auch das Säubern der verschmutzten Spiegelfläche bringt keine wesentliche Verbesserung. Eigentlich ist das Gegenteil der Fall. Es kommen schadhafte Stellen zu Tage und machen es somit unmöglich Teile des Spiegelbilds zu erkennen. Scheiß Spiegel. Genau wie bei der Schublade vermute ich, dass die Schranktür verzogen sein wird und rucke kräftig an ihr um sie zu öffnen und finde mich augenblicklich auf dem Hintern wieder und zufällig, oder doch wie von Geisterhand, schieben sich die Schubladen aus dem Kasten in die Freiheit und lassen mich auf Zeugnisse eines längst vergangenen Lebensstils schauen.
© Sternwanderer