Kein Engel
Ich will den Schatten einmal löschen,wo Menschen in den Worten röcheln,
wo Dunkel wohnt und Lüge schreit,
und Angst wie kalter Nebel bleibt.
Da stehen Körper – stumm und leer,
und Fäuste treffen mich wie Speer.
Dort steht Faust selbst, mit starrem Blick,
Mephisto weicht nicht einen Schritt.
Dann steigt Gott nieder, schweigt und sieht,
verwirft die Seelen, spricht kein Lied.
Er wirft sie fort, ganz ohne Zorn –
ein endlos fern-verlor’ner Born.
Doch das ist wohl nur Traum, nicht wahr?
Denn ich bin Mensch – aus Fleisch, ganz klar.
Und dennoch träum’ ich – wie gewohnt –
nach Wahrheit, Schuld, worauf es lohnt.
Ein kurzer Blick... Vergleich so fein –
und ich darf Mensch im Träumen sein.
03.07.2025