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Es tut mir leid,
doch hatte ich je eine Wahl?
So viele Vorfälle-
und keiner war einmal.

Ich hab mich verloren,
mich kleiner gemacht,
hab geschwiegen, gelächelt,
hab Nächte durchwacht.

Ich hab mich verbogen,
gedacht, das sei Pflicht,
doch am Ende blieb nichts mehr
von mir und vom Licht.

Ich fühlte mich schuldig,
war doch nur ein Kind-
und fragte mich leise:
Warum sieht niemand hin?

Ich hab dich vermisst
in den Jahren danach,
doch Nähe tut weh,
wenn sie niemals erwacht.

Du hast nicht gekämpft,
ich war längst schon am Rand-
hab Mauern gebaut
mit der zitternden Hand.

Dies war kein Verrat,
nur ein letzter Versuch,
zu atmen, zu heilen,
ein Schlussstrich, ein Fluch.

Es tut mir noch weh,
doch ich schütze mich nun.
Ein Schritt in das Leben,
ein Loslassen tun.

(Alicia Heib, 30.07.2025)
 

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Liebe Alicia,
dein Gedicht kommt ganz leise daher,aber der Inhalt ist so laut. Die Worte gehen mir durch und durch, ich fühle es in mir, diese Schuld und Scham in jeder Faser meines Seins, obwohl man selbst die Leidtragende ist und selbst verraten und verlassen wurde. Das eigene Wohl und die Heilung stehen an erster Stelle,auch wenn es einen Bruch bedeutet.Ich danke Dir für's Teilen.
Liebe Grüße
Sabine
 
Hallo liebe Alicia
und herzlich willkommen in diesem Forum.

Dein Gedicht bzw. Das lyrische ich wirkt so sehr verletzlich das man den Schmerz und die Scham beim lesen förmlich fast selbst körperlich spüren kann.
Es ist ein sehr sensibles und aufwühlendes Thema...

Dies war kein Verrat,
nur ein letzter Versuch,
zu atmen, zu heilen,
ein Schlussstrich, ein Fluch.
Diese Stelle finde ich besonders.
Die Rechtfertigung dafür für sich selbst zu sorgen.
Das schlechte Gewissen, ->ein Fluch

Durch den das LI wahrscheinlich nie wieder nähe zulassen kann.

Geschluckt und nachempfunden.
LG von der Hexe
 
  • Gewitterhexe
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