LEB’ WOHL UND PRIVET
Je me fiche de la métrique aujourd'hui, je veux que la vérité soit dite
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Leb’ wohl und entschwinde, doch sage ich dauernd Privet*.
Wer ist doch, wer war auch im Leben schon ewig willkommen.
Ich grüß’ dich, mein Vater. So bleibt mir nur dieses Gebet.
Was ist nun ein Leben, in welchem ich bisschen noch bleibe.
Und werd‘ ich den Wünschen am Ende nun gar nicht gerecht.
Es ist so, als ob ich hier sitze und Zeiten mir einfach vertreibe.
Es wirkt so, als wär’ ich im Leben und Handeln zu schlecht.
Was bringen mir Kittel, wenn diese mir gar nichts bedeuten.
Was bringen mir Zahlen, von denen ich gar nichts mehr weiß.
Was bringen mir Formeln, die Zeiten um Stunden vergeuden.
Ich grüße dich, Vater. Verstehe, ich zahle ja schließlich den Preis.
Was bringen mir Stoffe, die leider mir gar nichts mehr sagen.
Versteh’ mich, ich bitte. Versteh’ ich doch keine Chemie.
Was bringen mir Nächte, die einen mehr quälen als tragen.
Ich möchte halt leben, doch weiß seit Jahren nicht wie.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen betroffen.
Ich lerne, doch sehe in diesen auch keinen Belang.
Verstirbt halt die Hoffnung, was bleibt dann außer das Hoffen.
Und werden mir scheinbar selbst Schläge der Herzen zu lang.
Ich meine, mein Vater, was bringt mir im Leben die Lehre.
Die Menschen sind freilich, doch trag’ ich die Kette am Fuß.
Verzeih’ mir, verzeih’, dass ich auch nicht anders hier wäre.
Ich fühle halt anders. Versteht dann doch niemand den Gruß.
Mich stechen nicht Rosen. Nur Dornen der Natterkopfblumen.
Ich atme, doch werden die Züge nicht freier als frei.
Was füllt schon mein Herze, vielleicht nur das leerste Volumen.
Und wenn wir dann sterben, dann bin ich auch wortlos dabei.
Was bringt mir die Lehre, ganz ohne die Hoffnung und Freude.
Ich atme, doch werd’ ich mit Zügen, ich merk’ schon, nicht frei.
Ich spüre die Schläge, wobei ich den Herzschlag vergeude.
Und gar nichts wird anders, die Tage, sie bleiben dabei.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen ertrunken.
Das Schöne vergisst man, das Schlechte bleibt ewig und treibt.
Verbrenn’ halt die Freude, ertrag’ ich nur diese als Funken.
Was ist schon ein Leben, das keine Geschichten mehr schreibt.
Was bringt mir die Lehre, die Wahrheit und jedoch das Wissen.
Ich meine, mein Vater. Was ist schon, was unser auch weiht.
Was bringen mir Stoffe. Man kann sie beliebig auch mischen.
Verändern sich Farben, doch schaff’ ich dadurch keine Zeit.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Verlor’ ich den Glauben ans Schöne.
Und lügen mir Engel, doch sprechen die Teufel mit Reiz.
Entfern’ ich mich täglich, sodass ich mich ständig entwöhne.
Vergib’ mir, mein Vater. Wer kennt schon die Schönheit des Leids.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich im Leben verschwommen.
Ich denke halt anders. Bloß anders, ich weiß selbst nicht wie.
Ich liebte mein Mädchen, doch hat sie mein Herze genommen.
Vergib’ mir, mein Vater, ich bitte. Mein Daheim war sie.
Verzeih’ mir mein Vater, dass ich mir selbst Augen beschlage.
Beschlag’ ich mit Tränen. Damit mich ein bisschen was hält.
Es gibt auch so vieles, sodass ich rein gar nichts ertrage.
Was ist schon ein Leben, wer kennt schon die Sinne der Welt.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Es scheint nun, als ob ich verdachte.
Verdenk’ ich schon vieles. Sodass mir zu wenig auch blieb.
Ich lebe ein Stücken, auch wenn ich mich selbst nur verachte.
Verzeih’ mir, mein Vater. Dass ich doch mein Denken beschrieb.
Verzeih’ mir, mein Vater. Was soll ich im Leben schon lernen.
Ich möchte nur Freiheit, denn seh’ ich wie diese vergeht.
Ich darf halt nicht leben, ich sehne mich weiter nach Sternen.
Ich möchte halt leben, doch wirkt es schon leider zu spät.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich liebe halt anderes als Menschen.
Und wirken schon Sterne wie Lichter am Rande der Stadt.
Ich möchte nur Freiheit, denn seh’ ich die Nächte verglänzen.
Denn fester und fester verschlingt nun den Knöchel der Draht.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Es wird mir, mein Papa, zu kalt.
Die Welten verschwimmen. Sodass sie im Herzen verglommen.
Und wenn ich auch rufe, dann merk’ ich der Herzschlag verhallt.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Versuch’ ich zu lächeln, doch wirken die Lippen gehemmt.
Die Welten verschwimmen. Sodass sie im Herzen verglommen.
Denn wirkst du als Vater mir leider. Tagtäglich zu fremd.
Was bringen mir Lehren, wenn diese mir gar nichts bedeuten.
Ich lebe und lebe, doch sterbe ich schließlich auch schon.
Ich möchte nur leben, doch schein’ ich nur Stunden zu geuden.
Ich darf halt nicht sterben. Sonst hast du kein Vater und Sohn.
08.07.2025
Eberswalde / Barnim
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* Privet = russ. Hallo
Je me fiche de la métrique aujourd'hui, je veux que la vérité soit dite
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Leb’ wohl und entschwinde, doch sage ich dauernd Privet*.
Wer ist doch, wer war auch im Leben schon ewig willkommen.
Ich grüß’ dich, mein Vater. So bleibt mir nur dieses Gebet.
Was ist nun ein Leben, in welchem ich bisschen noch bleibe.
Und werd‘ ich den Wünschen am Ende nun gar nicht gerecht.
Es ist so, als ob ich hier sitze und Zeiten mir einfach vertreibe.
Es wirkt so, als wär’ ich im Leben und Handeln zu schlecht.
Was bringen mir Kittel, wenn diese mir gar nichts bedeuten.
Was bringen mir Zahlen, von denen ich gar nichts mehr weiß.
Was bringen mir Formeln, die Zeiten um Stunden vergeuden.
Ich grüße dich, Vater. Verstehe, ich zahle ja schließlich den Preis.
Was bringen mir Stoffe, die leider mir gar nichts mehr sagen.
Versteh’ mich, ich bitte. Versteh’ ich doch keine Chemie.
Was bringen mir Nächte, die einen mehr quälen als tragen.
Ich möchte halt leben, doch weiß seit Jahren nicht wie.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen betroffen.
Ich lerne, doch sehe in diesen auch keinen Belang.
Verstirbt halt die Hoffnung, was bleibt dann außer das Hoffen.
Und werden mir scheinbar selbst Schläge der Herzen zu lang.
Ich meine, mein Vater, was bringt mir im Leben die Lehre.
Die Menschen sind freilich, doch trag’ ich die Kette am Fuß.
Verzeih’ mir, verzeih’, dass ich auch nicht anders hier wäre.
Ich fühle halt anders. Versteht dann doch niemand den Gruß.
Mich stechen nicht Rosen. Nur Dornen der Natterkopfblumen.
Ich atme, doch werden die Züge nicht freier als frei.
Was füllt schon mein Herze, vielleicht nur das leerste Volumen.
Und wenn wir dann sterben, dann bin ich auch wortlos dabei.
Was bringt mir die Lehre, ganz ohne die Hoffnung und Freude.
Ich atme, doch werd’ ich mit Zügen, ich merk’ schon, nicht frei.
Ich spüre die Schläge, wobei ich den Herzschlag vergeude.
Und gar nichts wird anders, die Tage, sie bleiben dabei.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen ertrunken.
Das Schöne vergisst man, das Schlechte bleibt ewig und treibt.
Verbrenn’ halt die Freude, ertrag’ ich nur diese als Funken.
Was ist schon ein Leben, das keine Geschichten mehr schreibt.
Was bringt mir die Lehre, die Wahrheit und jedoch das Wissen.
Ich meine, mein Vater. Was ist schon, was unser auch weiht.
Was bringen mir Stoffe. Man kann sie beliebig auch mischen.
Verändern sich Farben, doch schaff’ ich dadurch keine Zeit.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Verlor’ ich den Glauben ans Schöne.
Und lügen mir Engel, doch sprechen die Teufel mit Reiz.
Entfern’ ich mich täglich, sodass ich mich ständig entwöhne.
Vergib’ mir, mein Vater. Wer kennt schon die Schönheit des Leids.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich im Leben verschwommen.
Ich denke halt anders. Bloß anders, ich weiß selbst nicht wie.
Ich liebte mein Mädchen, doch hat sie mein Herze genommen.
Vergib’ mir, mein Vater, ich bitte. Mein Daheim war sie.
Verzeih’ mir mein Vater, dass ich mir selbst Augen beschlage.
Beschlag’ ich mit Tränen. Damit mich ein bisschen was hält.
Es gibt auch so vieles, sodass ich rein gar nichts ertrage.
Was ist schon ein Leben, wer kennt schon die Sinne der Welt.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Es scheint nun, als ob ich verdachte.
Verdenk’ ich schon vieles. Sodass mir zu wenig auch blieb.
Ich lebe ein Stücken, auch wenn ich mich selbst nur verachte.
Verzeih’ mir, mein Vater. Dass ich doch mein Denken beschrieb.
Verzeih’ mir, mein Vater. Was soll ich im Leben schon lernen.
Ich möchte nur Freiheit, denn seh’ ich wie diese vergeht.
Ich darf halt nicht leben, ich sehne mich weiter nach Sternen.
Ich möchte halt leben, doch wirkt es schon leider zu spät.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich liebe halt anderes als Menschen.
Und wirken schon Sterne wie Lichter am Rande der Stadt.
Ich möchte nur Freiheit, denn seh’ ich die Nächte verglänzen.
Denn fester und fester verschlingt nun den Knöchel der Draht.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Es wird mir, mein Papa, zu kalt.
Die Welten verschwimmen. Sodass sie im Herzen verglommen.
Und wenn ich auch rufe, dann merk’ ich der Herzschlag verhallt.
Ich grüß’ dich, mein Vater. Ich fühl’ mich seit Tagen benommen.
Versuch’ ich zu lächeln, doch wirken die Lippen gehemmt.
Die Welten verschwimmen. Sodass sie im Herzen verglommen.
Denn wirkst du als Vater mir leider. Tagtäglich zu fremd.
Was bringen mir Lehren, wenn diese mir gar nichts bedeuten.
Ich lebe und lebe, doch sterbe ich schließlich auch schon.
Ich möchte nur leben, doch schein’ ich nur Stunden zu geuden.
Ich darf halt nicht sterben. Sonst hast du kein Vater und Sohn.
08.07.2025
Eberswalde / Barnim
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* Privet = russ. Hallo