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Feedback jeder Art Leere Hand

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  • Lichtsammlerin
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Mir bleibt
die leere Hand
so viel mehr als ein Blick zurück.
Was lag an Welt
einst darin
entrückt
von einem Blick der Ferne suchte.
 
Wie viel stiller ist die Nacht
jenseits des erstickten Atems
der mich weckt
untröstlich.
Dies weinende Kind im Arm.
 
So verzweifelt ist der Horizont
dass Wolken ihn verlassen.
Mutter sprach
in trommelnden Fäusten
und wer erzählt nun die Geschichte.
 
Die leere Hand
noch immer ausgestreckt.
Vater schwieg
in nächtlicher Begegnung
und wer könnte Schuld vergessen.
 
Nur sprachloser sein
als die Zeit. So
viel zu verschweigen
dass ein Mund überfließt
und die leere
Hand sich füllt
mit all dem Ungesagten
 
es ist meine
Hand die schreibt.
 
 
Hallo Lichtsammlerin,
Familentragödien aufzuarbeiten gehört wohl zu den schwersten lyrischen Übungen.
Die "Leere in der Hand" ist gut zu spüren, auch wenn das Geschehen selbst (gewollt) im Dunklen bleibt.
LG
Perry
 
Liebe @Lichtsammlerin - deine Beschreibung dringt wieder einmal tief in mich ein und spürt mich intensiv. Denn gerade von Händen geht so viel Unheil auf dieser Welt aus, sie sind das Werkzeug, die Handlanger des kranken und auch gesunden Geistes, sie führen aus.
Gut, dass es das geschriebene Wort gibt, das all den Schmerz durch Schreiben einen Fluss gibt, in dem sich alles ergießen kann. Sodass am Ende die schreibende Hand die Erlösung ist.
Sehr schön geschrieben und beschrieben. Wie immer.
Ganz lieben Gruß
Sonja
 
Hallo Perry,
 
da hast du sicher recht, das ist nicht leicht!
Vielleicht versuche ich mich irgendwann einmal an Familienkomödien.. meist schreibt bei mir einfach das Leben die Geschichten. Bzw. Gedichte.
Ja, das Geschehen bleibt im Dunkeln, denn es nimmt hier vielleicht einen ursächlichen Charakter ein, ist aber dennoch eine Hintergrundhandlung. So reicht der grobe Rahmen. Und meist lässt sich der vom Leser selbst ganz gut füllen..
Danke dir fürs Reflektieren!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
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Liebe Sonja,
 
dies intensive Spüren kann wohl Fluch und Segen zugleich sein. Aber es freut und ehrt mich auch bisschen, dass du solch einen Zugang zu meinen Worten findest!
Die Divergenz der Hände und ihres Handelns.. ja, es fällt schwer, dies nicht ambivalent zu betrachten. Wie du schreibst, sie sind zugleich eine erschaffende, und zerstörende Kraft. Ein Werkzeug, das zu heilen und zu verletzen weiß. Und wie oft bedenken wir die Wirkung dessen, was unsere Hände tun?
Die leere Hand - auch, "mit nichts in Händen" - hat natürlich noch weitere, ebenso ambivalente Symbolik.
Hier fängt die das Schweigen auf, das sich aus dem Mund ergießt und verwandelt die Stille in geschriebene Worte. Ja - sie birgt einen Teil Erlösung.
Auch dir lieben Dank!
 
Liebe Grüße, Lichtsammlerin
 
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