Lirac
Im Kelch ein Rot, so tief, so rund,
wie reife Kirschen – warm der Mund.
Ein Hauch von Pfeffer, dunkle Glut,
ein Schluck – und alles ward mir gut.
Er küsste still den ersten Schluck,
ein Fruchtgebet, ein Feuerflug.
So samtig, weich wie Abendlicht,
ein Wein, der mit mir leise spricht.
Doch kam der Tag, ich ließ ihn stehn,
vergass, was Weine nicht verstehn:
Dass Zeit nicht schenkt, sie nimmt sich Raum –
und raubt den Glanz, den vollen Traum.
Was bleibt, ist Luft. Ein trockner Klang.
Der Duft verflog, der Zauber bang.
So lernt das Herz in stiller Pflicht:
Ein Wein liebt Jetzt – nicht Morgenlicht.
Im Kelch ein Rot, so tief, so rund,
wie reife Kirschen – warm der Mund.
Ein Hauch von Pfeffer, dunkle Glut,
ein Schluck – und alles ward mir gut.
Er küsste still den ersten Schluck,
ein Fruchtgebet, ein Feuerflug.
So samtig, weich wie Abendlicht,
ein Wein, der mit mir leise spricht.
Doch kam der Tag, ich ließ ihn stehn,
vergass, was Weine nicht verstehn:
Dass Zeit nicht schenkt, sie nimmt sich Raum –
und raubt den Glanz, den vollen Traum.
Was bleibt, ist Luft. Ein trockner Klang.
Der Duft verflog, der Zauber bang.
So lernt das Herz in stiller Pflicht:
Ein Wein liebt Jetzt – nicht Morgenlicht.